Pilzticker Thueringen 36:
Funde vom 30.06.2017 - 07.07.2017



Pilzticker Thueringen 36




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens




Die weißen Pilzriesen sind da und die Netzstieligen Hexen wachsen in hellen Scharen


Foto: Die Pilzbälle sind da! Alle Jahre wieder sindi Riesenboviste eine Attraktion. Links unten sehen wir einen Teil von Heikes Pilzstudierbrille, die schon so manchen uns hier vorgestellten tollen Fund in Augenschein nahm. (2 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 7. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

nach der Pferdeversorgung kommen wir direkt an der Kuhweide vorbei, die uns schon viele Deiner Website gemeldete Pilzfunde unterschiedlicher Art bescherte. 

Die Champignons halten sich noch fern, dafür kommen zögerlich die Riesenboviste. Und auf dem Friedhof unserer Gemeinde sprießen die Netzstieligen Hexen in Scharen. Rechts das Foto bietet einen Eindruck davon.

Herzliche Grüße Heike«

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Im Reich der hutlosen Steinpilze findet Heike wenigstens noch zwei wohlbehütete madenlose Sommersteinis


Foto: Da schau her, so etwas gibt es auch noch: Madenfreie Sommersteinpilze! Und sogar ihre Hüte hatten sie noch auf. In Heikes Pilzrevieren haben zurzeit die Schnecken die Oberhand.

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Heike schreibt am 6. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute wollte ich eigentlich ernten gehen. Doch daraus ist leider nichts geworden.

Die Steinpilze von vorgestern sind gerade mal zwischen einem und höchstens zwei Zentimetern gewachsen. Da war ich platt! Auch die Goldröhrlinge sind kaum größer geworden, siehe das Foto rechts. Ich vermute, dass es am fehlenden Regen liegt.

Die Steinis am Tümpel stehen wie gesät. Sogar am Wegrand schauen einige hervor. Auf kleinsten Flecken wachsen bis zu sechs, sieben Stück. Leider sind viele dabei, deren Hut schon nahezu vollständig von der Schneckenbande abgefressen ist.

Hier traue ich mich derzeit gar nicht, intensiver zu suchen, da ich befürchten muss, weitere kleine unter dem Laub zu zertreten. In einem Fall stand ich direkt neben sieben Winzlingen, von denen gerade mal einer aus dem Laub hervorlugte. Vier der Babies hatten infolge Schneckenfraß bereits komplett ihren Hut eingebüßt. Es ist dieses Jahr schlimm mit den Schnecken!

Auch am Wohnort meiner Pfifferlinge kommen weiterhin kleine Sommersteinpilze hervor. Zwei davon habe ich wohl vorgestern vor lauter Entdeckungsfreude übersehen. Zu meiner großen Freude waren sie madenfrei!

Aufgrund der Schnecken- und Madenplage bin ich wohl gezwungen, alle zwei Tage nach dem Rechten zu sehen.

Herzliche Grüße Heike«

(2 Fotos © Heike)

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Erst 12 Tage nach dem Regen räkeln sich die ersten Steinpilzwinzlinge aus dem Waldboden


Heike schreibt am 4. Juli 2017:

»Nördliches Eichsfeld -

Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute war wieder ein Kontrollgang an meiner Pfifferlingsstelle und am Sommersteinpilzplatz angesagt.

Die Pfiffis sind, wie das Foto rechts zeigt, ordentlich gewachsen innerhalb einer Woche. Ich musste sie heute leider ernten, da die ersten Trockenschäden bereits sichtbar waren und ordentlich der Wind ging. Gerne hätte ich sie noch wachsen lassen.

Immer wieder tauchen an diesem Platz auch diverse Täublingsarten auf. Sie haben keine Chance. Kaum gucken sie, da werden sie von den Schnecken auch schon verputzt.

Heute gab es neben einigen Täublingen an dem Plätzchen noch etwas Erstaunliches zu entdecken. Stehen doch inmitten der Pfifferlinge drei Sommersteinpilzbabys, leider bereits gut angefressen. Ich befürchte, sie werden das Schneckenmahl nicht überleben.


Foto: Die Sommersteinpilze sind noch klein und schutzlos dem Schneckenvolk ausgeliefert. Nur einer landete in Heikes Korb.

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Am kleinen Tümpel strahlte mich ein schöner kleiner Steinpilz an. Vorsichtig schaute ich hier und da unter das Laub und entdeckte einige weitere Winzlinge. Auch ein paar Goldröhrlinge kommen wieder.

Der kräftige Regen war am 22. Juni gewesen. Und erst heute sind die ersten winzigen Steinpilze sichtbar. Volle 12 Tage hat es also vom Regen bis zur Bildung der Fruchtkörper gedauert.


Foto: Dieser kleine Sommersteinpilz machte es sich doch tatsächlich genau an Heikes Pfifferlingsstelle gemütlich.


Zum Schluss schaute ich noch bei der Eiche vorbei. Ein wunderschöner, fast unversehrter Silberröhrling* wartete hier auf mich. Bei diesen sehr seltenen Röhrlingen stelle ich fest, dass sie äußerst langsam wachsen. Ich ließ ihn am Ort stehen.

Am Sonntag trieb uns die Neugier in ein Fichtengebiet. Hier gab es neben einigen Täublingen den ersten Gallenröhrling des Jahres.

Herzliche Grüße Heike«

Blau = ungenießbar

* Sehr selten, schutzbedürftig






Foto links: Sehr schön ist hier ein Merkmal des Silberröhrlings zu sehen, nämlich die rötliche Stielbasis. Nicht immer ist sie so markant. Beim Schneckenfraß sehen wir das typisch gelbe Fleisch sowie einige blauende Stellen. (4 Fotos © Heike)




Östliches Kyffhäusergebirge: »Die Qualität der Pfifferlinge ist sehr gut«


Rainer schreibt am 1. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

mein heutiges Fundgebiet, genannt Jungeichen, liegt im Östlichen Kyffhäusergebirge und gehört, von Sachsen-Anhalt kommend, gerade eben zu Thüringen.

Die Qualität meiner gelesenen Pfifferlinge ist sehr gut. Zwei Perlpilze und ein Steinpilz ergänzen meine Ausbeute. Leider waren rund 200 Frauentäublinge bereits vermadet. 

Gruß an alle Pilzfreunde Deiner Seiten!

Rainer«

(Foto © Rainer L.)

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Pilzvielfalt im Nördlichen Eichsfeld - zur Freude des gierigen Schneckenvolkes


Foto: Anisegerlinge, zwei Rotfüße und Frauentäublinge in Grün und Violett sowie zwei Fleischrote Speisetäublinge - wenigstens sie waren für Heike übrig geblieben. Die Schnecken haben derzeit Riesenhunger. (2 Fotos © Heike)

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Heike schreibt am 30. Juni 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

gestern und heute ging es auf kurze Tour. Nach den Niederschlägen vom vergangenen Samstag, dem 22. Juni, hatte ich eigentlich schon etwas mehr erwartet.

Im Sommersteinpilzgebiet gab es gestern lediglich zwei Graue Wulstlinge und zwei Silberröhrlinge. Ich ließ sie aber alle stehen. Einen Silberröhrling habe ich fotografiert, siehe das Foto rechts. Gut ist erkennbar, dass sein Fleisch ganz Gelb ist. Beim anderen war die Huthaut bereits vollständig abgeknabbert. Die Silberröhrlinge stehen am Fuße einer alten Eiche. Ich werde diesen Ort wohl öfter mal aufsuchen.

Heute war ich im Mischwald unterwegs. Es gab sehr viele Täublinge, die sich bereits in vielen unterschiedlichen Arten zeigten, obwohl ihr Wonnemonat eigentlich der warme August ist. Darunter der Frauentäubling, und zwar in Violett und Grün, der Fleischrote Speisetäubling, ein erster Ledertäubling und ein Zinnoberroter Täubling, alle essbar. 

Leider auch für das Schneckenvolk. Denn sie alle waren bereits komplett von unten her aufgefressen. Die Schnecken fahren auf Täublinge voll ab.

Weiterhin gab es unzählige Hexeneier, erste Anischampignons und Rotfußröhrlinge, von denen viele bereits verschimmelt waren. Desgleichen die Eichenfilzröhrlinge. Die Perlpilze waren komplett vermadet. Sogar über die scharfen Pfeffermilchlinge waren die Schnecken hergefallen, als gäbe es nichts anderes zu fressen. Auch ein erster Parasol war nicht mehr zu gebrauchen.

Die ersten zwei Klebrigen Hörnlinge verdeutlichten zusätzlich, welch große Vielfalt bereits da ist. Nur die ansonsten so ergiebige Kuhweide ist noch frei von Pilzen.

Herzliche Grüße Heike«

Blau = ungenießbar

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