Pilzticker Thueringen 38:
Funde vom 15.07.2017 - 27.07.2017



Pilzticker Thueringen 38




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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens




Die Bäume stürzen um, die Pilze schießen wie verrückt und die Steilhänge warten bereits


Foto: Ein Bild, wie wir es aus den Vorjahren schon kennen. Heikes Pilztisch ist wieder einmal reichlich gedeckt. Und am Samstag geht es erstmals hoch in die steilen Hänge. Dort haben momentan die Maronen das Sagen. Aber auch die jungen Steinpilze sind schon da.

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Heike schreibt am 27. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

heute früh um 7.00 Uhr sind wir vor der Arbeit auf eine Inspektion in unsere Hänge aufgebrochen. Ich erhoffte mir noch vor dem Wochenende einen Überblick zum Wachstum der Pilze - und natürlich eine ersprießliche Ernte. Denn ich vermute, dass die Autos am Wochenende Schlange am Waldrand stehen werden. Was mich dabei allerdings beruhigt: In meinen Hängen sieht man nur die alten Hasen wie uns. Dort ist weniger Betrieb.

Oje, muss ich sagen, das Wasser läuft nach den schweren Regenschauern momentan überall, wo es sonst nie zu sehen ist. Es haben sich Bäche gebildet, wo es eigentlich gar keine gibt. Bäume stürzen um, weil die Böden total aufgeweicht sind.

Im Laubmischwald vor meinen Fichten war alles regelrecht weiß getupft. Hexenringe über Hexenringe von Anischampignons! Alle noch geschlossen und klein. Die Parasole schießen auf zu wahren Riesen!

Jede Menge Fichtenreizker sind da, leider auch viele, viele Bruchreizker bzw. Maggipilze, die heute als giftig eingestuft werden. Die Täublinge kennen kein Ende, die Rotfüße explodieren, Klebrige Hörnlinge und erste Korallen in jeder Ecke. Safranschirmlinge, Goldröhrlinge, Graue Wulstlinge im Überfluss.

Meine Herbsttrompeten kommen inzwischen büschelweise. Da habe ich heute nur mal ein Auge darauf geworfen, ich hole sie separat.

In den Hängen kommen nun die Maronen und erste Babysteinpilze schauen hervor, beides zu sehen auf den 2 Fotos rechts. Die kleinen Maronen muss man schon genau ansehen, um sie nicht mit Gallenröhrlingen zu verwechseln. Letztere wachsen immer noch in Scharen, und das lästigerweise inmitten der Maronen. Es ist wie Memory: Gucken, wie die Unterseite aussieht .:)

Sogar einige Pfifferlinge kommen in den Fichten. Wegen der andauernden Trockenheit bei uns fand ich sie letztmalig 2014.

So werde ich am Samstag eine kleine Tour in die Hänge mit Stracke und frischem Brot planen. :)

Auf den Fotos sieht man das Ergebnis von einmal quer durch den Wald, ohne auf und ab zu laufen. Noch...

Herzliche Grüße Heike«

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Foto: Sie kommen! Gleich sieben junge Steinpilze auf engem Raum stehen hier im Fichtenwald. Heikes hohe Pilztage scheinen kurz bevorzustehen. (4 Fotos © Heike)

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Nur in Gummistiefeln konnte Heike zwei ihrer Pilzstellen besuchen


Heike schreibt am 26. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

wir waren heute kurz nach dem Regen mal auf der Kuhweide und sind anschließend noch in den Kalkwald gegangen.

Nur mit Gummistiefeln war das möglich. Dennoch ging es bei uns im Nördlichen Eichsfeld, was die Regenfälle betrifft, relativ glimplich aus. In einigen umliegenden Dörfern war dagegen Land unter.

140 Liter auf den Quadratmeter gab es seit Samstag hier in Battern, davon am Dienstag allein 70. In Leinefelde, wo mein Vater wohnt, war es schon wesentlich mehr. Dort gab es in den letzten Tagen über 200 Liter.

Auf der Kuhweide verpasste ich wegen des Unwetters einige schöne Anisriesenchampis. Zwei konnte ich immerhin noch ernten. Die waren super! Einige Riesenboviste kommen auch. Einen habe ich aufgeschnitten, einen noch ganz kleinen. Er war bereits madig. :(

Im Kalkwald gab es einige Goldröhrlinge und ein paar Semmelstoppelpilze. Die Ausbeute (Foto rechts) bekam heute - geputzt und pfannenfertig - unser Nachbar. Er hat sich gefreut und es hat ihm gut geschmeckt.

Anzumerken ist noch, dass die Täublinge die Wege förmlich pflasterten, überall. Sie schießen und sprießen in Unmengen. Unglaublich!

Herzliche Grüße Heike«

(Foto © Heike)

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Da war Heike baff: Im Nördlichen Eichsfeld sind bereits die Herbsttrompeten da - im Juli


Foto: Ein Bild wie aus dem tiefen Herbst: In Heikes Wald auf Buntsandstein wachsen bereits die Herbst- oder Totentrompeten. Neben den Ausgewachsenen kommt rechts daneben ein Trupp junger nach.

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Heike schreibt am 23. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

nachdem wir heute Nacht ordentliche 15 Millimeter Regen bekommen haben und der Wind das Blattwerk halbwegs getrocknet hatte, bin ich los in die Fichten. Es war wieder ein Kontrollgang angesagt. Am Abstellplatz erwartete mich schon ein Autokonvoi. Oje!


An meinen Lieblingsplätzen fand ich die eine oder andere Marone neben dutzenden Täublingen. Daneben standen die Gallenröhrlinge wie gesät, einer schöner als der andere, vom Knirps bis zu stattlichen Majestäten. Dieser Anblick bot sich mir letztmalig im Herbst 2013. 30 Kilogramm hätte ich sammeln können, wären sie doch nur Speisepilze. So wie die Maronen im Oktober 2016 standen heute die Gallenröhrlinge (Foto rechts).

Genau ein halbes Dutzend Steinpilze wartete auch mich, bis auf zwei waren leider alle madig.



Auf dem Rückweg schaute ich an eine Stelle, wo immer Herbsttrompeten kommen. Die letzten fand ich dort 2014. Als ich genauer hinsah, konnte ich es nicht glauben: Sie sind da,  und das im Juli (Foto rechts)! Und das Tollste ist, dass sie auf Buntsandstein wachsen. 

So bin ich also gleich noch zackig in meinen Sommersteinpilzwald auf Kalk, um auch hier nach den Totentrompeten zu sehen. Doch da war leider noch nichts. Es gab lediglich drei Semmelstoppelpilze.

Im September  2014 gab es auch dort eine Masseninvasion der Herbsttrompeten und Grauen Kraterellen. Seitdem: Fehlanzeige. Nun setze ich auf dieses Jahr. Vielleicht wird es ja ein Jahr der Leistlinge und Steinpilze.


Es sieht insgesamt nicht schlecht aus. Nur die Trockenheit müsste fernbleiben. Seit 13 Tagen ist der Wald feucht und es kommt immer mal wieder ein ordentlicher Guss. Das ist gut. Die Steinis lassen sich jedoch Zeit. Doch lange dürfte es nicht mehr dauern. Nach Regenfällen brauchen sie etwa zwei Wochen, ehe sie da sind.

Im Stadtwald gab es gestern die ersten Rotfüße. Er ist generell etwas trockener als meine Hänge.

Mitgenommen habe ich heute Maronen, Pfifferlinge, Rotfüße, Ziegenlippen, Semmelstoppelpilze, Steinpilze, Goldröhrlinge, Herbsttrompeten und einen Braunschuppigen Riesenchampignon.

Herzliche Grüße Heike«

(4 Fotos © Heike)

Blau = ungenießbar




Südlicher Thüringer Wald: Bis zu acht Steinpilze auf einem Quadratmeter


Foto: Das fing gleich gut an: Die Steinpilze standen zu Kerstins Freude gleich eingangs des Waldes dicht an dicht, wie hier vier Stück. Zur geplanten Blaubeerenlese kam es erst gar nicht.


Kerstin schreibt am 23. Juli 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

endlich hat es geregnet, und voller Tatendrang ging es gestern Nachmittag in den südlichen Thüringer Wald.

Eigentlich wollten mein Mann und ich nur Blaubeeren sammeln, da es bis letzte Woche noch recht trocken war. Aber dazu sind wir nicht gekommen. Gleich eingangs im Fichtenhochwald fanden wir massenhaft Steinpilze, bis zu acht Stück auf einem Quadratmeter. Wie aber schon zu befürchten war, schmeckt es den Maden ebenfalls.

Ein paar Pfifferlinge, Hexenröhrlinge und Rotkappen zeigten sich auch.

Ganz liebe Grüße, Kerstin«

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2 Fotos: Neben vielen Steinpilzen gab es für Kerstin und ihren Mann auch diesen Flocki (links) sowie die Rotkappe (rechts). (3 Fotos © Kerstin)

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Die große Täublingsschwemme im Nördlichen Eichsfeld würde Michael erfreuen


Heike schreibt am 22. Juli 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

schnell bin ich heute Vormittag in die Hänge, um nach dem Stand der Dinge zu schauen.

Der Boden ist gut feucht und erfreulicherweise soll es ja morgen wieder etwas von oben geben. Wenn jetzt keine abrupte Trockenheit kommt, dürften die Steinis nicht mehr lange auf sich warten lassen. Aber auch zuviel darf es nicht werden, damit sie nicht schon in der Erde faulen.

Elf Tage sind seit den letzten Regenfällen verstrichen. Es gibt im Moment einen Massenschub an Täublingen, Grauen Wulstlingen und Perlpilzen. Sie stehen bei uns massenhaft. Michael aus Kronau in Baden Würtemberg hätte daran sicher seine Freude. Säckeweise Täublinge könnte er bei uns ernten! Und sie sind mit sehr vielen Arten vertreten.

Ich versuche gerade, meinem Vater die Täublinge schmackhaft zu machen. Er möchte jetzt doch mal welche probieren. :)

Im Gegensatz dazu sieht es auf den Wiesen noch spärlich aus. So fand ich heute lediglich vier kleine Boviste.

Insgesamt fällt mein Ergebnis heute etwas spärlich aus, was aber daran lag, dass ich nicht gezielt nach Pilzen gesucht, sondern allgemein nur einmal nach den Feuchtigkeitsverhältnissen gesehen habe.

Noch kurz zum Foto: Die Pfifferlinge sind aus einem Mischwaldbereich, der vor »meinen« Fichten liegt, der Rest der Pilze ist aus den Fichten.

Herzliche Grüße Heike«

(Foto © Heike)

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Kyffhäuserwald: Ein Kilo handtellergroße Pfifferlinge für Rainer


Rainer schreibt am 15. Juli 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ein Kilo handtellergrosse Pifferlinge, zwei gesunde Grüngefelderte Täublinge und einige makellose Frauentäublinge waren das Ergebnis meiner heutigen Stippvisite im östlichen Kyffhäuserwald. Auf dem Foto tummelt sich mein Fund unter einer bekannten Pilzseite im Internet.

Viele Grüße aus Artern, Rainer«

(Foto © Rainer L.)

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