Pilzticker Thueringen 39
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Auf eine Stunde in den Wald, um nur einen Überblick zu bekommen. Anschließend war die Tafel bei Heike einmal mehr reichlichst mit Steinpilzen und Maronen gedeckt. Der Waldboden ist derzeit übersät mit Pilzen aller Art.
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Heike schreibt am 2. August 2017:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
die Herbsttrompeten und sämtliche Pilze vom Wochenende sind aufgeteilt und selbst verarbeitet.
Heute konnten wir ganz schnell auf eine Stunde in den Wald. Mehr Zeit blieb uns leider seit Sonntag nicht, weil viel Arbeit wartete.
Die schwüle Luft und die Temperaturen lassen die Pilze treiben ohne Ende. Und, wie nicht anders zu erwarten, in kürzester Zeit altern und verfallen. Bei dieser feuchtwarmen Luft sind die Maden die heimlichen Herrscher über die Pilze.
So mussten wir an die 40 Steinpilze zurücklassen, vermadet oder während vier Tagen bereits bis zur Unbrauchbarkeit gealtert. Denn vor vier Tagen hatten wir noch alles Sichtbare geerntet.
Foto: Die Steinpilze wachsen und wachsen, und zwar so schnell bei dem schwülwarmen Wetter, dass Heike 40 bereits überständige stehen lassen musste. Samstag hatte sie alles abgeerntet, nach nur vier Tagen waren sie bereits unbrauchbar.
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Der Waldboden quillt über mit Arten über Arten von Pilzen, er ist sozusagen übersät mit Pilzen. Aus Mangel an Zeit habe ich mich heute fast im Dauerlauf durch den Wald bewegt und nur nach den Steinpilzen geschaut. Ich wollte mir lediglich einen Überblick verschaffen.
Nebenbei konnte ich Folgendes beobachten: Es kommen hunderte Täublinge nach, ein neuer Schub Wulstlinge, darunter dutzende Perlpilze. Es gibt seit Samstag Maronen über Maronen, viele Fichtenreizker und Birkenpilze, Unmengen an Flaschenbovisten und Maggipilzen.
Zwischen den Herbsttrompeten und Anischampis stehen unzählige Strubbelköpfe und viele, viele Milchlinge. Ich könnte etliche weitere Arten aufzählen.
Auf der
Kuhweide kommen an die 15 Riesenboviste frisch heraus, drei davon kuscheln sich auf dem Foto rechts zusammen. Die letzten ca.
10 waren leider vor mir weg. Unser Postljunge hat heute zwei große bekommen.
Herzlichst Heike«
Foto: Von ihnen war vor vier Tagen noch nichts zu sehen, jetzt waren viele Steinpilze schon hinüber. Wenn die Witterungsverhältnisse stimmen, wachsen sie sagenhaft schnell. War der Waldboden hingegen lange trocken, so brauchen sie 10 bis 12 Tage, ehe sie fruktifizieren. (4 Fotos © Heike)
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Foto: Und wie sie wachsen, die Herbst- oder Totentrompeten! Und das so zeitig, und das auf Buntsandstein. Und viele winzige rücken schon nach. Heike hat sie alle im Blick.
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Heike schreibt am 30. Juli 2017:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
die Pilze von gestern sind aufgeteilt.
Heute früh bin ich dann los, um mir die ersten Herbsttrompeten zu holen. Buchenstandort.
Es sind volle zwei Ofenbleche geworden. An diesem Standort kommen auch die ersten Trompetenpfifferlinge (Foto rechts).
An anderer Stelle, wo die Herbsttrompeten üblicherweise in Massen stehen, kommen sie erst, sind noch winzig. Dafür stehen sie reichlich, unter Buchen und Eichen. Alles auf Buntsandstein.
In meinem Stadtwald gibt es noch nichts. Auch im Wald, in dem vergangenes Jahr so viele Pfifferlinge standen, ist noch nichts zu sehen. Beide Wälder hatte ich vergangene Woche schon einmal inspiziert.
Herzliche Grüße Heike«
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Foto: Zwei Ofenbleche voller Herbsttrompeten waren es schließlich. So kann Heike jetzt schon wonnevoll an herrliche Wildbretgerichte im kommenden Winter denken. Auch an einer Handvoll Steinpilze und zwei Lila Lacktrichterlingen sollte es nicht fehlen. (3 Fotos © Heike)
Foto: Wovon viele Pilzfreunde dieser Tage - noch - träumen müssen, das ist bei Heike schon schönste Wahrheit. Die Tabletts, Schalen und Teller quellen über vor herrlichen Maronen, Steinpilzen, Herbsttrompeten und Pfifferlingen. Welch ein Festival der Pilze schon Ende Juli!
Foto rechts: Hier zeigt sich Heike zum ersten Mal den Pilzfreunden, selbstverständlich mit vollem Korb. Vielen Besuchern von passion-pilze-sammeln.de ist sie längst bekannt und fast schon zu einer Institution geworden.
Die Nachricht unter dieser - von Thomas - verdeutlicht, dass ihre Erfolge mit Bewunderung, manchmal auch mit Fassungslosigkeit und hin und wieder wohl auch mit ein bisschen Neid quittiert werden. Das alles hat sie sich mit unzähligen Pilzgängen in vielen Jahren hart erarbeitet. Und sie wird nicht müde, mit spannenden Pilznachrichten die Herzen von uns Sammlern immer wieder höher schlagen zu lasssen. Beim zweiten Foto griff sie zur Kamera - und fotograierte ihren Mann, der oft mit dabei ist.
Heike schreibt am 29. Juli 2017:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
heute früh um kurz nach 7 ging es los. Mit großen Erwartungen. Sie wurden jedoch für mich persönlich noch nicht erfüllt. Ich musste feststellen: Die Steinpilze nehmen sich alle Zeit der Welt. Obwohl es ein Ergebnis gab, das sich wirklich sehen lassen kann. Ja, ich schäme mich sogar schon wieder für diesen Fund zu dieser Zeit, wo doch andere voller Ungeduld auf ihre ersten Steinpilze warten.
Es waren 6 Stunden quer durch die steilen Hänge. Ich startete auch den Versuch, einige Herbsttrompeten mitzunehmen. Ich habe es dann aber eingestellt. Ich hole sie morgen früh, sie stehen zuhauf.
Du hast sicher noch das Foto vom letzten Besuch im Wald mit den sieben winzigen Steinis in der Fichtenstreu vor Augen. Anstatt aber herangewachsene Steinpilze vorzufinden, gab es einen Schock: alles war aufgefressen. Allenfalls noch einige Pilzschnipselchen konnte ich an dieser Stelle vorfinden. Die Hüte von Maronen, abgefressen am Stiel, liegen zu unzähligen im Wald.
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Foto: Auch diese Würzigen Tellerlinge hat Heike gefunden. Sie sind Pilze der Spitzenklasse. Pilzberater Hans-Heinrich Kunde aus Ribnitz-Damgarten/MV hält sie sogar für die aromatischsten Pilze Deutschlands. Er sagt: »Dieser Pilz ließe sich geschmort für einen Euro das Stück auf dem Markt verkaufen.« In manchen Jahren gibt es ein Massenaufkommen der im Laub- und Mischwald wachsenden Pilzart, die zu den Rötlingsverwandten zählt. (4 Fotos © Heike/Privat)
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Nicht besser erging es schon den kleinsten Steinpilzen. Überall Babyleichen von Steinpilzen! Die Nager sind sehr, sehr fleißig. Sollen Sie doch die Gallenröhrlinge fressen! Aber nein, die wollen sie nicht. Hatten anfangs die Schnecken die Oberhand, so sind es jetzt die Nager.
Aber die Pilzvielfalt nimmt zu. Erste Lila Lacktrichterlinge waren heute zu sehen und der allererste Fliegenpilz wartete am Wegesrand auf mich.
Ein ganz besonderes Augenmerk möchte ich auf den Würzigen Tellerling legen. Ich nahm bereits vorgestern zwei Exemplare mit, die aber auf den Fotos nicht auftauchten. Heute gab es noch einmal vier. Dieser sehr wohlschmeckende Pilz ist ein äußerst seltener Gast in unseren Wäldern.
Morgen früh um 8 bekommt der Vater geputzte Pilze für die Pfanne. Danach hole ich mir die Trompeten. :)
Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelnm, und an alle Pilzfreunde. Viele volle Körbe!
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Sven schreibt am 29. Juli 2017:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
ich war heute auch im Wald bei Erfurt. Dabei heraus kam fast der gleiche Fund wie beim Thomas. Auch ich ging etwa zwei Stunden.
Kommende Woche soll es ja sehr heiß werden, da wird es sich wohl auch nicht lohnen. Ich gebe aber die Hoffnung mal nicht auf.
Liebe Grüße an den Thomas - er ist nicht alleine mit so viel Pech. Ich hoffe, Dir auch bald einmal solche Bilder wie von Heike zusenden zu können.
Bis bald, liebe Grüße Sven aus Erfurt«
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Thomas schreibt am 28. Juli 2017:
»Jedes mal diese Wahnsinnsmeldungen von Heike...
...und dann auch noch Herbsttrompeten! Ich war gestern 2 Stunden im Raum Erfurt unterwegs und habe drei Steinpilze, einen Goldröhrling, zwei Rotkappen und ein paar Täublinge gefunden. Der Wald stand voller Samtfußkremplinge*, aber sonst nichts.
Das gibt's doch nicht.
Gruß Thomas«
* Typischer »Kriegspilz«, den man wegen seines muffigen Geschmacks nur in schlechten Zeiten aß
Hallo Thomas,
Du hast Recht, auch ich denke so manches Mal, wenn ich Heikes Fotos öffne: Junge Junge, sind das Pilze! Man darf dabei aber nicht vergessen, wie lange sie schon sucht und mit welcher Systematik und dass sie sich zu den »Alten Hasen« zählt.
Auch in Deiner Gegend wird es ähnlich ergiebige Stellen geben. Man kennt sie nur nicht. Vor einigen Jahren sendete uns Pilzfreundin Monika aus dem Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale - das dürfte nicht so weit von Erfurt sein - das folgende Foto:
Wenn Du nun sehen willst, wieviel sie damals zusammengetragen hat, schau Dir mal das Foto hier (Tageseintrag 18. Juli 2012) an. Natürlich gibt es gute und schlechte Jahre, aber wer viel draußen ist, wird auch viel finden. (Foto © Monika T.)
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