Pilzticker Thueringen 67
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Ein großer Teller voller herrlicher Mischpilze. Besonders zu beachten ist die Größe der Nelkenschwindlinge (unten links). Was Jürgen wohl aus all dem gezaubert hat? (2 Fotos © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 24. Juni 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nach meinem gestrigen, vier Stunden und 12 Kilometer langen
Spaziergang mit meiner Frau auf dem Hainberg über Rudolstadt lässt
sich sagen: Der Regen war goldrichtig und Gold wert.
Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir fanden jede Menge Goldröhrlinge, aber auch die ersten
Pfifferlinge, einige Frauentäublinge, sehr schöne und große
Nelkenschwindlinge, zwei Elfenbeinröhrlinge, einen knackigen
Pfefferröhrling, zwei Perlpilze, die ersten Butterröhrlinge,
Sandpilze (Sandröhrlinge) und einen guten Sommersteinpilz. So kann es weitergehen.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen«
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Foto: Ein für den Juni gewaltiger Fund! Wir sehen im Vordergrund unzählige Goldröhrlinge, hinten den oben gezeigten Teller voller Mischpilze. Mengenmäßig ist es der in diesem Jahr bislang größte Fund auf dieser Website. Respekt, Jürgen!
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Jürgen schreibt am 22. Juni 2020:
»Hallo Heinz- Wilhelm,
heute zog es Thomas aus Bad-Blankenburg wieder in den Wald.
Der Wald ist schon wieder sehr trocken, nur an einer einzigen, scharf umrissenen Stelle fand er seine Pilze, schöne Rotkappen und Sandpilze (Sandröhrlinge), siehe das Foto rechts. Wäre er an diesem Platz, cirka 100 Quadratmeter groß, vorbeigelaufen, so hätte er garantiert nichts gefunden.
Von Hexenröhrlingen, die er noch in der Vorwoche ernten konnte, keine Spur mehr. Und von den langersehnten Pfifferlingen noch keine Spur.
Mit freundlichen Grüßen Jürgen«
(Foto © Thomas)
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Jürgen schreibt am 16. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
der
Regen der vergangenen Tage in Verbindung mit den feuchtwarmen
Temperaturen hat den Pilzen in unseren Thüringer Wäldern sichtlich
gutgetan, wie das Foto von Thomas aus Bad-Blankenburg zeigt. Wir sehen Rotkappen, Sandröhrlinge, Flockenstielige Hexenröhrlinge und wohl einen Birkenpilz (im Uhrzeigersinn).
Es fehlen eigentlich nur noch die Steinpilze und Pfifferlinge, um das Pilzglück vollends werden zu lassen, aber die werden bestimmt auch bald zum Vorschein kommen, das Wetter soll ja mitspielen.
Mit freundlichen Grüßen Jürgen«
(Foto © Thomas)
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Foto: Immerhin, zwei sichtlich knackige Flockenstielige Hexenröhrlinge hat Thomas bei seinem ersten Inspektionsgang um Bad Blankenburg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gefunden. (Foto © Thomas)
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Jürgen schreibt am 9. Juni 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
mein Freund Thomas aus Bad Blankenburg war heute das erste Mal zu einem Kontrollgang in seinem Revier um Bad Blankenburg. Obwohl es die letzten Tage immer mal etwas geregnet hatte, ist es relativ trocken im Hochwald.
Deshalb beschränkte er seine Suche mehr auf die Waldwege, doch auch hier war kaum etwas zu finden - außer zwei schönen Flockenstieligen Hexenröhrlingen, die das Foto zeigt.
Es müsste jetzt mal anhaltend und durchdringend regnen, damit die frühen Röhrlinge ihren Durchbruch haben.
Mit freundlichen Grüßen Jürgen«
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Foto: Sie sind sehr spät dran in Ostthüringen, die Maipilze. Doch immerhin sind sie überhaupt gekommen. Nicht nur in weiten Teilen Thüringens, allgemein blieben sie dieses Jahr wegen der Trockenheit aus. (Foto © Wolfgang)
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Wolfgang schreibt am 28. Mai 2020:
»Guten Abend Heinz-Wilhelm,
die Morchelsaison ist aufgrund der Trockenheit zumindest in Ostthüringen ausgefallen. Nach den Regenfällen in der letzten Woche habe ich beschlossen, einen Blick auf meine Maipilzstelle zu werfen.
Ich wurde nicht enttäuscht. Sie standen in kleinen Gruppen, von ganz jung bis überständig. Ein Teil war leider schon vermadet, trotzdem blieb noch ein leckeres Abendessen für drei Personen übrig.
Letztes Jahr gab es an gleicher Stelle auch Schlehenrötlinge, von denen aber bislang jede Spur fehlt. Einzig ein schon stark verwurmter Birkenpilz, der sehr zeitig im Jahr antrat, und ein winziger Schmutziger Rötelritterling standen noch am Waldrand.
Ansonsten bleibt nur zu hoffen, das der gestrige und heutige Regen die Rotkappen und Hexenröhrlinge zum Wachsen ermuntert.
Liebe Grüße aus Bad Lobenstein von Wolfgang«
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Heike schreibt am 13. Mai 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
da bin ich wieder. Seit gestern hat uns der volle Alltag wieder. Es gibt viel zu tun.
Auf dem Weg zu einem Kundentermin blitzte mich rechter Hand aus dem Augenwinkel wieder einmal etwas Knallgelbes an. An dieser Stelle fahre ich fast täglich vorbei. Aber noch nie siedelte an dieser Weide ein Schwefelporling!
Ich erfüllte zunächst meine berufliche Pflicht und hielt auf dem Rückweg in der Nähe des Standortes an. Aber Scheibenkleister - ein Bach, der mich vom Baum trennte, war nicht zu überwinden. Na gut, ein Stück weitergefahren und in Richtung des Baumes gelaufen. Ca. 10 Meter vor dem Ziel sah ich meinen anvisierten Pilz schon leuchten. Problem: der nächste Bach als Naturhindernis!
Es gab aber eine einzige Stelle, an der ich über einige Steine trockenen Fußes ans andere Ufer gelangen konnte. Dann musste ich dieses wahre Prachtexemplar (Foto rechts) erst einmal bewundern.
Sie wachsen an unzähligen Bäumen
Der Pilz prangte an einer alten, prächtigen Weide. Ein riesiger Schwefelporling war das, rund 1,50 Meter hoch wuchs er, seine breitesten Partien maßen wohl gut 60 Zentimeter. An weiteren Stellen des Baumes, die ich nicht fotografisch festhielt, quellen weitere Fruchtkörper hervor.
Das Omen nimmt seinen Lauf, denn die Schwefelporlinge quellen hier derzeit an unzähligen Bäumen hervor. Das habe ich in solcher Quantität noch nie erlebt.
Übrigens, von dem viel versprochenem Regen am Wochenende haben wir 13 Millimeter Niederschlag abbekommen. Ich bin gespannt, ob die ersehnten Frühpilze reagieren werden. Anbei ein Foto des selten schönen Schwefelporlings.
Herzliche Grüße Heike & Dieter«
(Foto © Heike)
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Foto: Welch ein leckerer Frühling! Die Nuggets vom Schwefelporling, schön dekoriert mit Grünem Spargel, Ei, Bärlauchbutter und -blüten sowie mit Drillingen, also Kartoffeln von nur geringer Größe. (2 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 6. Mai 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute möchte ich mich auch einmal wieder melden. Leider sind der März und April bei uns im Eichsfeld staubtrocken geblieben. Im April fielen ganze 5 mm Niederschlag.
Somit fiel auch in diesem Jahr die Morchelsaison aus. Es gab jedoch einige Böhmische Verpeln Anfang April, die noch vom Niederschlag im Februar und Anfang März profitieren konnten.
Am Wochenende machten wir uns auf, um noch einmal Waldmeister, Bärlauchblüten und einiges weitere an Kräutern zu sammeln. Mit auf dem Plan standen auch diverse Bäume, die den Schwefelporling tragen.
Foto: Ein prachtvoller Schwefelporling, noch jung, zart und frisch, dabei schon ausgesprochen üppig. So möchte man ihn für die Küchenverwertung finden!
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Gleich der erste aufgesuchte Baum bescherte uns Erfolg. Hoffentlich ist es kein schlechtes Omen, was man ihm bekanntlich ja nachsagt. Der Schwefelporling hatte eine beachtliche Größe, er war nämlich über 60 Zentimeter breit. Noch jung und frisch, quoll er voller Kraft aus dem Baum heraus. Circa die Hälfte ernteten wir, was stolze drei Kilogramm ergab. Allein zwei Kilo bekam unser Nachbar ab.
Der Schwefelporling wurde in Panko (Paniermehl nach asiatischer Art) paniert und zu Nuggets ausgebacken. Dazu gab es einfach grünen Spargel, Ei, Drillinge und Bärlauchblütenbutter. Lecker war es!
Herzliche Grüße aus dem Eichsfeld und einen guten Start in die neue Pilzsaison
wünschen Dir, lieber Heinz-Wilhelm, und allen Lesern
Heike & Dieter«
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Jürgen schreibt am 30. April 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
der April in Rudolstadt verabschiedete sich mit den ersten
knackigen Stockschwämmchen an einem Eschenstumpen im Auwald der
Saale.
Einen schönen Mai wünscht Dir Jürgen«
(Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 19. April 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
trotz großer Trockenheit habe ich bei meinem gestrigen
Abendspaziergang am Hain wieder drei Märzschnecklinge (Foto rechts) gefunden.
Der Standort: alter, lichter Kiefernwald und eine ca. zwei Meter
hohe Abbruchkante zu einem Steilweg mit Lehm, Sand und Moos.
Einen Pilz fand ich tatsächlich, nachdem ich ein lockeres Stück
Moos angehoben habe, d.h., der Pilz wäre ansonsten nicht zu
entdecken gewesen. Exakt an dieser Stelle finde ich ziemlich
regelmäßig vom Spätsommer bis in den ganz späten Herbst hinein
viele Butterröhrlinge (Butterpilze). Vielleicht ist das ja ein Hinweis für
andere Interessenten an Märzschnecklingen.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen«
(Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 15. April 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
ich war gestern wieder mal auf Pirsch, aber ohne jede Erwartung, weil es bei uns seit vier Wochen nicht mehr geregnet hat und es vor zwei Wochen mehrere Tage hintereinander nochmals richtig strenge Frostnächte mit bis zu minus 8 Grad gegeben hat.
Umso erstaunter war ich über den
gestrigen einzigen Fund: mitten auf einem sonnigen Waldweg auf dem
Hain, dies ist der Berg, auf dem die Heidecksburg steht, stand ein
stattlicher Butterröhrling (Butterpilz). Und zwar gesund, knackig und als
buchstäblicher Frühstarter.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen«
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2 Fotos: Butterpilze wie dieser sind bekannt für ihre Ungeduld. Sie erscheinen nicht selten sehr früh im Jahr. Diese hier (Tageeintrag 18. April) erschienen z. B. vor vier Jahren fast auf den Tag wie der hier gezeigte, zwei Jahre zuvor hatte Pilzberater Peter Rohland in der letzten April-Woche ein ganzes Nest von ihnen (Tageseintrag 26.4.2014) in der Dübener Heide entdeckt. (2 Fotos © Jürgen)
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Foto: Ein wahrhaft seltener Fund der legendären Märzschnecklinge (Märzellerlinge, Schneepilze) gelang Jürgen bei Rudolstadt. So weit nördlich ist dieser südliche lichtscheue Pilz extrem selten! Die Pilzart schmeckt, wie Jürgen treffend beschreibt, ausgezeichnet.
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Jürgen meldet am 3. April 2020 einen Fund vom 24. März 2020:
»Sehr geehrter Heinz-Wilhelm,
ich besuche Deine Webseite seit gut einem Jahr ziemlich regelmäßig und mit großem Vergnügen und Zugewinn an Wissen. So hatte ich zum Beispiel vom Schneepilz oder Märzschneckling noch nie etwas gehört.
Das dürfte auch daran liegen, weil ich vor dem Fund Deiner Seite im Frühling oder Winter nie einen Gedanken an Waldpilze verschwendet habe. Nun in den Corona-Zeiten darf man ja eigentlich nur noch in den Wald, weil dort Massenansammlungen von Menschen eher die Ausnahme als die Regel sind.
Und was soll ich sagen: Ich habe doch am 24. März an zwei Stellen fünf Märzschnecklinge gefunden und drei Tage später nochmal zwei Exemplare. Die Fundorte sahen genauso aus wie die mir bekannten Bilder. Die Pilze waren vollkommen unter Kiefernnadeln verborgen, nur ein Kopfteil, das ich zuerst für ein grauschwarzes Birkenblatt gehalten habe, war zu sehen.
Foto: Und hier sehen wir die fünf gefundenen Exemplare von oben. Meist zeigen sie sich in lebhaft unterschiedlichen Grau-Braun-Schwarz-Tönen, seltener weißlich. (2 Fotos © Jürgen)
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Zum Fundstandort lässt sich sagen: Rudolstadt, Roter Berg,
ca. 450 üM, alter lichter Kiefernwald, durchsetzt mit einigen
wenigen Birken, Muschelkalk, Südhanglage. Geschmeckt haben die
Pilze sehr gut - bissfest und an Steinpilze erinnernd.
Beste Grüße aus Rudolstadt, Jürgen«
Lieber Jürgen,das ist ja mal eine Pilznachricht! Vor allem deshalb, weil nach meinem Wissensstand europaweit Plauen im Vogtland als der nördlichste Standort des Märzschnecklings (Märzellerlings) gilt. Rudolstadt aber liegt gut 20 Kilometer nördlicher. Auf jeden Fall ist dieser Fund eine mindestens kleine mykologische Sensation! Glückwunsch - und den Platz für die Folgejahre bitte gut merken.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
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