Pilzticker Thueringen 69:
Funde vom 30.06.2020 - 11.07.2020



Pilzticker Thueringen 69




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Bad Lobenstein: Ein Näschen für die Steinpilze und der Fund von verfrühten wohlschmeckenden Täublingsarten


Foto: Die Anzeichen, dass die Steinpilze da sein würden, hatte Wolfgang bemerkt. Leider musste er die Hälfte mit den Maden teilen. Auch über Pfifferlinge, Rotkappen und einen Sandröhrling konnte er sich in seinem Pilzrevier bei Bad Lobenstein freuen. (2 Fotos © Wolfgang)

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Wolfgang schreibt am 11. Juli 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich musste am Freitag wieder einmal eine kleine Runde durch mein Revier bei Bad Lobenstein machen; die Steinpilze hatten sich ja Anfang der Woche angekündigt.

Und ich hatte mich nicht getäuscht. Schon nach wenigen Schritten in einer Fichtenschonung standen sie da, einer nach dem anderen. Leider hatten sich die Maden auch schon ihren Teil geholt, jeder zweite war befallen.

Die Rotkappen wachsen munter weiter, auch kommen jetzt die Pfifferlinge. Die Perlpilze stehen weiter in Unmengen, sie haben aber diesmal keinen Zugang zu meinem Pilzkorb gefunden. Dazu gab es für mich ein paar Speisetäublinge und - eigentlich zu zeitig im Jahr - die Orangeroten Graustieltäublinge (Foto rechts) sowie Apfeltäublinge.

Die Kupferroten Gelbfüße, Rotfußröhrlinge, ein einzelner Sandröhrling und einige Maronen und Birkenpilze haben auch den Weg in den Korb gefunden.

Alle Pilze wurden unter Freunden verteilt, die leider keine Zeit zum Pilzesammeln haben.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende von Wolfgang«

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Bad Lobenstein: Rotkappen mit Turbo, Perlpilze zu Tausenden und ein sehr seltener Speisepilz an einer Rosskastanie


Foto: Aus der kleinen Runde wurde eine große, aus dem leichten Pilzkorb schnell ein schwerer. Wolfgang hat Pilze über Pilze gefunden. Am auffälligsten sind die für die Jahreszeit unzähligen Maronenröhrlinge. Ein Gesamtfund, fast wie im hohen Herbst!  (4 Fotos © Wolfgang)

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Wolfgang schreibt am 5. Juli 2020:

»Guten Abend Heinz Wilhelm,

gestern wollte ich eigentlich nur einen kleinen Kontrollgang an meine Rotkappenstelle bei Bad Lobenstein machen. Aber aus der geplanten kleinen Runde ist dann doch eine große Sammeltour geworden.

Bei den Rotkappen hat der Turbo gezündet, der ganze Fleck stand voll, die ganz kleinen blieben stehen, ich werde sie Anfang der Woche nachlesen.

Einmal auf den Geschmack gekommen, war ich neugierig, was an meinen anderen Pilzstellen los sein würde und begann eine große Runde. Nach zwei Stunden war ich wieder am Auto - und der Korb voll.

Die Perpilze wachsen zu Tausenden, und in einem Fichtenwald standen auf engstem Raum Maronen, viele jung und kerngesund. Zwischendrin Graue Wulstlinge, ein paar Pfifferlinge und einige Speisetäublinge.

Dann kamen auch die ersten Steinpilze dazu, leider trotz ihrer Jugend schon verdorben.

Dann überraschend ein Fleck mit Kupferroten Gelbfüßen, die es sonst eigentlich erst ab August gibt. Die Rotfußröhrlinge sind allesamt total vermadet, die Flockis hatten alle schon reichlich Schneckenbesuch.

Zum Schluss noch die letzten Reifpilze in den Korb - und zurück ging’s zum Auto.

Liebe Grüße aus Bad Lobenstein von Wolfgang«

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Sehr selten: Wollige Scheidlinge





Foto: Einen sehr seltenen Fund hat Wolfgang in Ebersdorf, ein Ortsteil der Stadt Saalburg-Ebersdorf im Saale-Orla-Kreis, gemacht: am Stumpf einer Rosskastanie entdeckte er einige Wollige Scheidlinge.

Diese essbaren Totholz- oder Lebendholzverzehrer (nur an Laubbäumen) sind stark gefährdet. Sie gehören zur Gattung der Scheidlinge (Volvariella) innerhalb der Familie der Dachpilzverwandten (Pluteaceae).

Ihre weißen Hüte sind, wie auf dem ersten Foto rechts zu sehen, schön regelmäßig kegelig und mit radialen, weißwolligen Fasern dicht bedeckt. Der Stiel steckt in einer Basalknolle, die außen dunkler ist als die Stielfarbe. Ihr Myzel ist sehr widerstandsfähig gegen Fröste.

Der Geruch und Geschmack dieser Pilze ist leicht rettichartig. Mehr über diesen seltenen Pilz hier, hier und hier.

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Foto: Hier sind die Wolligen Scheidlinge noch einmal komplett am Stumpf der Rosskastanie zu sehen. Die Pilze greifen bevorzugt geschwächtes Lebendholz an, wachsen meist aus Infektionsstellen wie Stammwunden oder Astabbrüchen, weshalb sie ebenso im höheren Bereich eines geschwächten Laubbaumes auftauchen.

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Jürgen & Thomas: Getrennt sammeln für gemeinsame Freude an den Pilzen


Jürgen schreibt am 3. Juli 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute hat es endlich mal geklappt mit einem Pilzausflug in die Wälder von Bad Blankenburg auf Einladung meines Kumpels Thomas. Der Regen der letzten beiden Tage hat offensichtlich Wirkung gezeigt, wie unsere heutige Ausbeute belegt.*

Bei Thomas (1. Foto rechts) umzingeln die Rotkappen die Steinipilze, den Sandpilz, einen Flocki, die Marone und zwei kleine Pfifferlinge.

Dem Steinpilz (2. Foto rechts) hatte es scheinbar auf unserer Erde nicht so recht gefallen, denn nachdem er die Erde durchbrochen hatte, überlegte er es sich anders und wuchs mit der Kappe wieder in den Boden zurück.

Ich selbst war mit meiner Ausbeute (Foto unten) ebenso zufrieden. Neben den Rotkappen fand ich noch einige kleine Pfifferlinge, einen Sandpilz, einige Perlpilze sowie einen Steinpilz. Der große auf dem Bild genoss scheinbar ungestört sein Rentnerdasein.

Mit freundlichen Grüßen Jürgen«

(2 Fotos © Thomas)

Pilz-Ticker-Thueringen

* Das Wachstum von Waldpilzen wird nach Regen erst nach einer Dauer von acht bis 12 Tagen in Gang gesetzt. Die hier gefundenen Pilze gehen demnach auf frühere Regenschauer zurück. Mehr dazu hier.

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Foto: Auch Jürgen, der für Kumpel Thomas stets die Durchgabe seiner Funde an unsere Internetseite übernimmt, war mit diesem seinem Fund mehr als zufrieden. (Foto © Jürgen)

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Eine tolle Nachlese in der Eisenacher Drachenschlucht


Foto: Eine stolze Nachlese von Sommersteinpilzen in der Drachenschlucht bei Eisenach hielten Stefanie und Moritz. In einem anderen Wald fanden sie später noch Hainbuchenraufüße und Pfifferlinge. Es war erneut ein toller Waldtag! (3 Fotos © Stefanie)

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Stefanie schreibt am 1. Juli 2020:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

heute waren Moritz und ich mit unserem Hund Ali unterwegs, zwecks Nachlese an den Steinpilzplätzen. Auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht. Zwar war die Ausbeute in der Drachenschlucht nicht so üppig wie vergangene Woche, dafür wuchs aber die Vielfalt im Korb.

Neben Sommersteinpilzen fanden wir Pfifferlinge, Schwarzblauende Röhrlinge, einen Netzstieliegen Hexenröhrling und zwei Frauentäublinge. Nachdem Moritz die Täublinge perfekt zuhause bestimmte, landeten sie zum ersten Mal auf unserem Teller (als Topping zu selbstgemachten Spaghetti, umhüllt von Portwein-Sahne-Soße mit leckeren Waldpilzen).

Später ging es dann noch in unserem Lieblingswald am Rande von Eisenach. Hier war im Fichtenwald noch gähnende Leere, jedoch ließen uns die Sommersteinpilze nicht im Stich. Eine erneut stattliche Anzahl wurde direkt am Bach gefunden und vor Ort geputzt.

Auf dem Rückweg begegneten uns noch eine Handvoll Pfifferlinge für das morgendliche Omelett, circa 15 Hainbuchenraufüße und ein Birkenpilz.

Anhand der Steinpilzbilder kann man schön die beiden bevorzugten Baumarten - Buche (1. Foto rechts) und Eiche (2. Foto rechts) - erkennen.

Wir hoffen nun auf erneuten Regen und lesen begeistert die anderen Artikel aus ganz Deutschland.

Liebe Grüße, Steffi, Moritz und Ali«

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Da staunt Jürgen: Bei Bad Blankenburg rennen die Rotkappen seinem Kumpel Thomas hinterher


Foto: Der beste Fund des Jahres bislang für Thomas! Auch seine Pilzplätze, an denen er in den vergangenen zwei Jahren ohne Erfolg blieb, meinen es dieses Jahr gut mit ihm. »Die Rotkappen scheinen ihm richtig nachzurennen«, urteilt sein Kumpel Jürgen mit Blick auf das zweite Foto. Sollten es vielleicht sogar die sehr seltenen Fichtenrotkappen sein? (2 Fotos © Thomas)

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Jürgen schreibt am 30. Juni 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ich selbst einmal in meinem Revier nahe Stadtilm, nachdem ich im Ticker die Funde der anderen, besonders den letzten von Heike aus dem Eichsfeld, verfolgt habe.

Doch zu meinem Erstaunen fand ich bis auf einen Pfifferling, eine Marone, zwei Hexen und zwei Perlpilzen absolut nichts!

Deswegen staune ich über die Ausbeute meines Kumpels Thomas aus Bad Blankenburg. Er war heute an seinen Stellen, die er die letzten Jahre öfter inspiziert hatte, ohne dort 2018 und 2019 irgend etwas gefunden zu haben. Ganz anders dieses Mal!

Die Rotkappen (Foto rechts) scheinen ihm richtig nachzurennen! Auch der Rest kann sich sehen lassen: es gab für ihn einige Steinpilze, drei Sandpilze, zwei Flockis und die ersten Pfifferlinge.

Jetzt fehlt aber schon fast wieder der Regen, aber der soll ja diese Woche laut Wettervorschau noch kommen.

Mit freundlichen Grüßen Jürgen«

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