Pilzticker Thueringen 71
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Jürgen schreibt am 24. August 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
anbei ein paar Fotos vom Waldspaziergang meines Nachbarn Jörg.
Er hat zwar nicht die Unmengen gefunden, aber nach Wochen der Tristesse in den Wäldern um Stadtilm ist endlich wieder ein Silberstreif am Pilzhorizont sichtbar.
Neben einigen Goldröhrlingen (rechts auf dem zweiten Foto) und
Hexenröhrlingen (3. Foto rechts) waren auch ein paar Steinpilze (z. B. 1. Foto rechts) anzutreffen, von denen einige leider bereits Besuch von ungebetenen kleinen Gästen hatten.
Viele Grüße Jürgen«
(3 Fotos © Jörg)
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Klaus schreibt am 18. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
am Stausee von Birkungen fand ich heute tatsächlich eine Rotkappe (Foto rechts); vielleicht ist sie ja zum Trost gewachsen, zum Ausgleich dafür, dass es in der Umgebung zu viele abgestorbene Wälder gibt. Vor ein paar Jahren gab es genau an dieser Stelle schon einmal sehr viele Rotkappen.
Grüße aus dem Eichsfeld, Klaus«
(Foto © Klaus)
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Foto: Pochiertes Ei auf Parmesanrösti mit Trüffel in Portwein und Trüffelsahne: Heike hat ein hoch edles Pilzgericht herbeigezaubert. Wie, das erklärt sie im folgenden Beitrag. (5 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 17. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm ,
heute sende ich Dir zwei weitere Möglickeiten zur Verwertung von Trüffeln.
Ich hatte ja 500 Gramm in Italien geordert, und die wollen auch verarbeitet werden.
Vorab zur Lagerung:
Nachdem ich die Trüffel erhalte, wickele ich
sie in Zewa und dann kommen sie in Schraubgläser in den Kühlschrank, in
die kälteste Zone. Ich sehe zu, dass ich die Trüffel um die 2 Grad lagere. Das Zewa-Papier wird täglich gewechselt.
Wir hatten mit der Lieferung eine wunderbare Trüffelwoche. Es war ein Verwöhnprogram. So gab es dann an einem Tag Pochiertes Ei auf Parmesan, Rösti mit Trüffel in Portwein und Trüffelsahne.
Außerdem habe ich für die Grillsaison Trüffelbutter hergestellt, die nach dem Anfrieren seperat einzeln in Folie geschlagen und dann im Gefrierschrank gelagert wird.
Bei Bedarf kan man problemlos ein Stück entnehmen. Es macht sich vorzüglich zu jedem gegrillten Fleisch. Doch selbst auf Weißbrot jeglicher Art ist es schon ein Traum.
Foto: Die fein gehobelten Scheibchen der Trüffel für das Trüffelcarpaccio.
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Pochiertes Ei auf Parmesanrösti mit Trüffel in Portwein und Trüffelsahne
Zutaten (s. Foto rechts)
Für das Trüffelcarpaccio: 20 Gramm Trüffel oder nach Ermessen und Aroma auch mehr, ganz nach Heinz Hormann: »Es kann nicht genug Trüffel sein!« 1 EL Butter, Portwein.
Für die Trüffelsahne: 1 EL Butter, 1 Teelöffel hervorragendes Trüffelöl, 50 ml Geflügelfond, 50 ml Weißwein, 50 ml Sahne, Salz und Pfeffer aus der Mühle (ich nehme es nicht so genau mit den Mengen, das mache ich individuell: abschmecken und fertig!
Für die Rösti: 200 Gramm Kartoffeln, 1 Ei , 3 EL grob geriebener Parmigiano, Salz, Pfeffer
Pochiertes Ei: Eier, Wasser, Essig, Trüffelöl
Zubereitung
Trüffelcarpaccio:Trüffel hobeln, Butter in einem Topf aufschäumen, Trüffel dazugeben, 2- 4 Minuten erhitzen, nach Gefühl! Gucken! Mit Portwein ablöschen, reduzieren.
Trüffelsahne: Butter aufschäumen, mit Fond und Weißwein ablöschen, um die Hälfte reduzieren. Sahne dazu und soweit reduzieren, bis es cremig wird. Trüffelöl dazu, Salz, Pfeffer.
Die Trüffelsahnee mache ich als erstes fertig. Die kann an der Seite stehen bleiben.
Rösti: Kartoffeln grob reiben, ich gebe aber immer 2 dazwischen, die feiner gerieben sind. Ei dazu, Parmigiano, Salz, Pfeffer in der Pfanne braten.
Pochiertes Ei: Wasser mit Essig aufsetzen, das in eine Tasse gegebene Ei in das kochende Wasser (vorher strudeln!) geben und ca. 2 Minuten ziehen lassen. Rösti auf Teller, Trüffelcarpaccio darauf, Pochiertes Ei darüber. Drum herum die Trüffelsahne mit einem Teelöffel drapieren, sehr wenig Petersilie dazu - fertig.
Foto: Die superlecker aussehende fertige Trüffelbutter in Spritzform, die Heike portionsweise in Gläsern einfriert.
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Trüffelbutter - ein feines Schmackofatz
Butter, Salz, Pfeffer aus der Mühle, nur sehr wenig Trüffelöl, Trüffel fein schneiden und dann mörsern. Das Aroma rauskitzeln! Die weiche Butter in eine Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer und dem gemörserten Trüffelanteil gut vermischen.
Entweder unförmig in Becherchen abfüllen oder auf eine Platte
spritzen und anfrieren, dann einwickeln und am besten in
Schraubgläsern eingefroren lagern.
Herzliche Grüße von Heike aus der Trüffelküche«
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Foto: Und hier noch ein Überblick über die Zutaten für die Trüffelbutte - Einzelheiten im Text. Welch ein grandioser Schnellkurs in der Spitzenküche der Pilze!
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Fund von Thomas vom 15. Juli 2020:
»Hallo,
nachdem Heike aus dem Eichsfeld schon von der dortigen Katastrophe berichtet hat, sieht es momentan in den Wäldern von und um Stadtilm bald nicht mehr besser aus. Die Trockenheit und der Borkenkäfer treiben auch hier ihr Unwesen, so dass an ein normales Pilzwachstum kaum noch zu denken ist. Zudem sind die Wälder deswegen zum Teil regelrecht vom Forst zerfahren: da wächst nichts mehr.
Auch mein Kumpel Thomas musste das feststellen, er fand auf seinem Spaziergang am Dienstag voriger Woche (14. Juli) in einem ihm bislang unbekannten Waldstück absolut nichts.
Doch das stachelte ihn an, am nächsten Tag noch einmal die ihm vertrauten Stellen abzusuchen. Dabei machte er in nur einer halben Stunde einen beachtlichen Fund (Foto rechts).
Jetzt warten wir wie alle Pilzsammler aus nah und fern auf den dringend benötigten Regen, doch die Prognosen für diese Woche sehen zumindest für unsere Region eher düster aus.
Mit freundlichen Grüßen, Jürgen«
(Foto © Thomas)
(Nachgereicht am 20. Juli 2020)
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Klaus schreibt am 15. Juli 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
bereits 2019 gab es rund um Leinefelde fast keine Fichtenwälder mehr. Schon damals gab es ganz viele Kahlschläge oder kranke Fichten mit abgestorbenem Waldboden aufgrund einer dicken braunen Nadelschicht. Ich hatte letztes Jahr schon darüber im Pilzticker berichtet und befürchtet, dass hier für lange Zeit nicht mehr mit Pilzen gerechnet werden könne.
Dann hatte ich letzten Herbst im »Haderholz« bei Niederorschel tatsächlich noch ein Stück Wald gefunden (ca. 500qm), wo es noch Maronen, Stockschwämmchen, Steinpilze u.a. gab. Vor zwei Tagen bin ich einfach mal zum Spaß dort gewesen - und dann kam das böse Erwachen: auch dieses Waldstück existiert nicht mehr, alles ist umgepflügt und kahl und völlig ausgetrocknet.
Also hier in der Gegend muss sich der Pilzsammler jetzt umorientieren auf Buchenwälder und Wiesen. Nur gut, dass unsere Kinder und Enkel noch gelernt haben, welche Pilze wann und wo in Nadelwäldern zu finden sind!«
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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