Pilzticker Thueringen 73
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Dies ist Thomas' Sammelergebnis bei Bad Blankenburg. Der obere Block besteht ausschließlich aus Steinpilzen - ein Massenfund. Auf dem zweiten Foto sehen wir Jürgens Ernte, die er heute bei Stadtilm gemacht hat. Auch sein Korb ist voller Steinpilze. (Foto © Thomas)
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Jürgen schreibt am 16. September 2020:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
anbei ein paar Bilder von unseren Funden vom Montag und heute.
Auf dem Foto von Thomas aus dem Thüringischen Bad Blankenburg sind oben Steinpilze in Massen sowie unten Maronen, Sandpilze, eine Rotkappe sowie ein paar wenige Pfifferlinge zu sehen. Er musste mit dem Sammeln aufhören, so viele gute Pilze gab es!
Meine Pilze im Korb (Foto rechts) fand ich in der Nähe von Stadtilm, die Steinpilze in einem kleinen Wäldchen, da konnte man im Umkreis von 10-15 m einen ganzen Korb ernten.
Mit freundlichen Grüßen
Die Pilzsammler aus Bad Blankenburg und Stadtilm«
(Foto © Jürgen)
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Foto: Ein herrliches Bild mit zwei sehr schönen Eichhasen und einigen großen Pfifferlingen. Doch der Eindruck trügt. Nordthüringen ist von der Trockenheit schwerst getroffen, es gibt seit einigen Jahren so gut wie keinen Regen mehr, riesige Waldflächen sind dem Tode geweiht oder bereits abgestorben und abgeräumt.
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Heike schreibt am 12. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
heute möchte ich mich auch einmal wieder melden.
Ich lese und schüttele täglich den Kopf und denke: das alles kann doch nicht wahr sein. Fast ganz Deutschland hat in den letzten Wochen ausgiebig Regen bekommen. Überall gibt es Pilze, nur hier bei uns nicht. Was ist nur in Nordthüringen los?
Um es zusammenzufassen: nichts, gar nichts. Es wird immer mal Regen angesagt, und dann bleibt er letztendlich weg. So geht das nun schon ein paar Jahre lang. Einen einzigen etwas ergiebigen Guss haben wir in den letzten Wochen abbekommen. Das reicht leider nicht für die Pilze.
Wir haben schon wieder 2 Wochen komplette Trockenheit hinter uns und es ist nichts in Sicht. Jeden Tag pure Sonne und Trockenheit. Ich könnte verzweifeln. An einer einzigen Stelle in meinem Lieblingswald, in einer dunklen Senke, konnten wir die Tage noch Eichhasen ausmachen (1. Foto rechts, im Wald). Das war es dann auch. Kein Pilz hat eine Chance. Noch nicht mal ein Kleinstpilz zeigt sich.
Die Böden sind fast überall knochentrocken und aufgerissen. Ein Trauerspiel. Irgendwie entwickelt sich unser Eichsfeld zu einer Wüste. Mein Trost: seit gut eineinhalb Wochen sind Dieter und ich nun jagdlich unterwegs.
Platzt der Traum vom erlegten Wild und gleichzeitig vollen Pilzkörben?
Mein Traum war es immer, ein Stück Wild aus dem Wald zu erlegen und nebenbei die Pilze zu ernten. Das ist ein Traumgedanke, der sich aber aufgrund der zunehmend durchsetzenden Trockenheit mehr und mehr in Luft auflöst.
Am Donnerstag hatte ich meinen ersten jagdlichen Erfolg. Nach Tagen des Beobachtens (2. Foto: der Ansitz) konnte ich mein erstes Stück Wild, ein Schmalreh, erlegen (3. Foto rechts). Die Emotionen waren sehr, sehr groß. Täglich mehrere Stunden sind wir nach der Arbeit im Wald, um die Jagd in der Praxis zu erlernen, zu begreifen, umzusetzen.
Dabei kommen uns meine jahrelangen Erfahrungen und mein Wissen um die Wälder durch das Pilzesammeln sehr zugute. Es entstehen sehr komplexe Zusammenhänge. Anbei wie immer einige Bilder aus den letzten Tagen.
Ganz, ganz herzliche Grüße aus dem Eichsfeld, mit Wehmut nach den Pilzen und vergangenen herrlichen Pilztagen,
Heike und Dieter«
(4 Fotos © Heike)
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Foto: Ein solches Foto hat auf dieser Website Exklusivwert! Wieviel Zeit hat Jürgen damit verbracht, diese Pilze zu ernten, wieviel Zeit, um sie in dieser Form - blitzeblank geputzt! - auf dem Rasen auszulegen? Ein geradezu sagenhaftes Pilzwimmelbild, bei dem Wimmelbild-Erfinder Ali Mitgutsch sicher ins Schwärmen geraten würde. Wir haben dem Meisterwerk zur Huldigung einen goldenen Rahmen angelegt. (Foto © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 11. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhlem,
was für ein Tag heute auf dem Roten Berg von Rudolstadt!
Fichtensteinpilze, Gold- und Butterröhrlinge, Fichtenreizker und
Täublinge ohne Ende. Das Ergebnis siehst du auf dem beigefügten Foto.
Neben der reinen Menge war vor allem die Qualität der Funde
beeindruckend. Praktisch alle Exemplare sind jung, fest und madenfrei.
Liebe Grüße Jürgen«
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2 Fotos: Hier, es ist bei Eisenach, stand einmal ein Fichtenwald, in dem Steffi viele Jahre ihre Pilze gefunden hatte. Wie viele andere große Waldflächen in Thüringen auch, ist er der mehrjährigen Trockenheit und nachfolgender Borkenkäferinvasion zum Opfer gefallen und muss neu aufgeforstet werden. Problem: Klimaforscher, Forstfachleute und Biologen sind sich noch nicht im klaren darüber, welche Baumarten den Auswirkungen der zu erwartenden heißen, trockenen Sommer am ehesten standhalten.
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Steffi schreibt am 8. September 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
nach langer Trockenheit im Juli und Anfang August machen sich die Regenfälle Ende August langsam bemerkbar. Jedoch musste ich mit Entsetzen feststellen, dass mein Steinpilzwald, in dem ich zuverlässig seit über 15 Jahren Steinpilze, Maronen, Kuhmäuler und Pfifferlinge finden konnte, komplett dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Das Bild was sich mir bot, erinnert sehr an die Fotos von Heike (siehe Eintrag vom 13. Juli 2020). Während
Moritz und ich noch die letzten Pfifferlinge zwischen den gefällten
Bäumen einsammelten, konnte ich mir ein Tränchen nicht verkneifen. Nun
heißt es 'auf zu neuen Ufern', in der Hoffnung, irgendwann wieder solch
ein friedliches und ergiebiges Fleckchen zu finden.
Gestern fuhren wir daher in die umliegenden Wälder. Auf dem Weg erblickte ich aus dem Auto auf einer Wiese weiße Punkte. Und siehe da, sechs wunderschöne Hexenringe an Wiesenchampignons waren es. Die Pilze landeten in unserem Korb. Wobei die Maden sich schon recht gütlich getan hatten. Zusammen mit ein paar Rotfußröhrlingen hatten wir trotzdem eine stattliche Pilzmahlzeit.
PS: Wie auch andere Pilzfreunde bereits berichtet haben, fand ich dieses Jahr, für mich waren es
die ersten Exemplare überhaupt, eine enorme Menge von Wurzelnden Bitterröhrlingen. Sie standen auf einer Wiese (2. Foto rechts) mitten in der Stadt - sofern sie nicht schon umgeschubst oder herausgerissen waren.
Liebe Grüße Steffi und Moritz«
(3 Fotos © Steffi)
Blau = ungenießbar
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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