Pilzticker Thueringen 81
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Heike schreibt am 11. Juli 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nachdem wir ja dieses Jahr endlich einmal wieder einiges an Sommersteinpilzen gefunden haben, verarbeite ich diese köstlichen Pilze sehr variabel.
Während die Besten, Knackigsten und Kleinsten frisch verzehrt werden, werden andere getrocknet und später zu Würzpulver verarbeitet, das wiederum mehreren Anwendungsmöglichkeiten dient.
So steht bei uns die Steinpilzbutter (Foto rechts) hoch im Kurs. Sie ist in der Grillsaison eine feine Beilage auf dem Wildgrillfleisch, auf jeder Art Brot ein Genuss, aber auch in der Alltagsküche auf jedem kurz gebratenem Stück Fleisch sehr lecker. Auch unter Pasta gegeben, ist Steinpilzbutter ein feiner Genuss.
Da sich hier auf der Pilzseite die Pilzrezepte und Posts von leckerem Essen häufen, möchte ich die Zubereitung der köstlichen Steinpilzbutter gerne vorstellen. Also:
Steinpilzbutter herstellen
Ich zerlasse langsam ein Teilstück Butter von einem 250 Gramm Stück in der Pfanne. Nur schmelzen, nicht mehr. Gebe die klein geschredderten, nicht ganz, ganz fein gemahlenen getrockneten Steinpilze hinzu, würze mit Salz und Pfeffer und etwas Chili (alles auf dem 2. Foto rechts) und lasse das Ganze einige wenige Minuten ganz sachte hinziehen.
Dann gebe ich noch ein ganz fein gehacktes Zwiebelchen dazu und gare die Ministückchen mit. Das Ganze kann dann leicht angeröstet sein. Diese Masse wiederum gebe ich zu den restlichen 200 Gramm meiner streichfähigen Ausgangsbutter und vermische alles gut.
Fülle alles in einen Spritzbeutel und spritze eine Rosette nach der anderen auf ein Blech. Die Rosetten wandern dann in den Gefrierschrank. Wenn die Rosetten gefroren sind, wickele ich sie einzeln in Frischhaltefolie ein und gebe sie in ein großes Einweckglas. Das kommt dann wieder in dern Gefrierschrank.
Bei Bedarf entnehme ich mir einige Rosetten aus dem Glas. So kommt man gut über das Jahr.
Das mache ich nicht nur mit Sommersteinpilzen, sondern auch mit Trüffeln und einigen anderen Pilzarten. Für Trüffelbutter benötigt man natürlich frische Trüffeln.
So - und jetzt gehe ich erstmal wieder in den Wald.
Herzliche Grüße, Heike"
(3 Fotos © Heike)
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Foto: Die Zutaten sind in der Pfanne. Bitte gut durchmischen und sachte ziehen lassen. Nach Hinzugabe der Minizwiebelstückchen, bis es leicht angeröstet ist.
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Thomas schreibt am 9. Juli 2021:
"Hallo Heinz- Wilhelm,
eine erstaunliche Ernte von Pfifferlingen aus zwei verschiedenen Wäldern brachte heute Stefan mit nach Hause. Er war trotz strömenden Regens alleine in der Frühe losgezogen und wurde dafür ordentlich belohnt.
Alle Pfifferlinge standen auf und an Wegen. Laut
Stefan steht Nachschub schon in den Startlöchern. Geregnet hat es ja nun
genug, jetzt könnte die Saison richtig losgehen.
Viele Grüße, Thomas aus Bad Blankenburg"
(2 Fotos © Stefan)
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Heike schreibt am 8. Juli 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
gestern waren wir auf unserer Runde noch einmal an der Stelle der Pfifferlinge. Ich konnte noch einmal ein Pfännchen voll (2. Foto rechts) ernten.
Die ersten begannen schon wieder durch die Trockenheit zu leiden. Zwei
winzige Sommersteinis lunzten auch zur Erde heraus. Ob wohl noch ein paar nachfolgen?
Interessanterweise fand ich auf diesem harten Kalkboden einen Verfärbenden bezhiehungsweise Vielfärbenden Birkenpilz. Direkt an der einzigen dort stehenden Birke.
Im Anschluss quälten wir uns einen sehr steilen Hang
hinauf zu der alten Eiche mit den Silberröhrlingen. Aber da oben ist es
noch ganz leer.
Dann suchten wir ganz oben, über 500 Metern Höhe, noch
einen riesigen Fuchsbau auf, auf dem immer Sommersteinpilze wuchsen. Tja, auch der ist wohl der Baumernte zum Opfer gefallen. Nicht ein einziger Pilz war zu sehen. Auf dem Rückweg steuerten
wir ein Gebiet an, wo immer reichlich Netzstielige Hexenröhrlinge
zu finden waren.
Ich dachte nur: oje. Durch das Fällen von Buchen
vor zwei Jahren ist es dort sehr licht geworden. Das Brombeergestrüpp wuchert mit dem meterhohen Waldbingelkraut um die Wette.
Nichts mit Hexen. Dort werden dann wohl auch keine
mehr kommen in den nächsten Jahren. Ein erster Perlpilz und einige
komplett zerfressene Täublinge konnten wir auf unserem Rundgang noch finden.
So sind wir wieder fix und fertig abgestiegen. Zu
Hause angekommen, machte ich mich sofort an die Arbeit und putzte die
Pfifferlinge.
Es gab dann gestern Abend Leber vom Schwarzwild mit Pfifferlingen und Baquette mit Steinpilzbutter. Dazu gab es frischen Salat (1. Foto rechts).
Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzsammler!
Heike & Dieter"
(4 Fotos © Heike)
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2 Fotos: Die Pfifferlinge versteckten sich gut im Laub (links), so dass sie kaum zu sehen waren. Der Vielfärbende Birkenpilz, eine seltene Raufußart, deren blau-türkisene Färbung an der Stielbasis zu sehen ist, war irgendwie ein Ritter von der traurigen Gestalt.
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Foto: Wer möchte da nicht gerne mitessen? Heike zeigt eine Schwarzwildlende, in Panko paniert, mit Pfifferlingen. Dazu gab es Rosmarinkartoffeln. Es sieht ja sooo lecker aus! (4 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 6. Juli 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
am Samstag waren wir auf einer größeren Waldrunde. Und mussten feststellen: die Sommersteinpilze sind erst einmal durch.
Noch immer sind die Wälder pilzleer. Wir entdeckten lediglich drei Hainbuchenröhrlinge; demgegenüber gab es Fehlanzeigen bei den Hexenröhrlingen und bei den Täublingen
Wir sind dann noch zu einem kleinen Plätzchen mit den uralten
Hainbuchen, in deren Nähe eine Eiche steht, unter der ich schon öfter Silberröhrlinge gefunden hatte. Auch einige Pfifferlinge beglücken mich dort ganz gerne, allerdings sind es wenige.
Und tatsächlich, sie standen auch diesmal da. Ich sagte zu meinem Mann, dass ich sie tags darauf holen würde, ohne Hund, damit er mich bei der Ernte nicht stören würde. Der Boden an diesem Platz ist seit jeher knüppelhart. Ein
extrem harter Kalkboden. Wie sich dort die Pfifferlinge Ihren Weg bahnen,
ist sagenhaft.
Foto: Die Pfifferlinge stehen dicht an dicht und sind ausnahmsweise mal ganz sauber. Ein herrliches Motiv!
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Aber so sehen sie auch aus. Das Ernten ist mühselig, das Putzen noch mehr. Denn sie sind sehr mit Erde behaftet. Am Sonntagfrüh habe ich sie dann in Ruhe geerntet. Danach besuchte ich noch eine Flockistelle einige Kilometer entfernt. Vergebens.
Auf dem Rückweg machte ich Zwischenstop an
Felsenbirnen und erntete mühselig 600 Gramm (siehe Foto rechts), aus denen ich
leckere Marmelade herstellte.
Der Sonntag war ein Genusstag. Es gab Schwarzwildlende in Panko (asiatische Variante vom Paniermehl) paniert mit Rosmarinkartoffeln und frischen Pfifferlingen.
Nebenbei wurden die Felsenbirnen verarbeitet. Es ist
schon Wahnsinn, was uns die Natur an Feinstem bietet. Selbst Erjagtes,
selbst Gesammeltes - mehr geht nicht.
Auf Regen haben wir wieder vergeblich gewartet, es sollte Sonntag und gestern regnen. Tja, wieder einmal blieb der Guss aus. Es ist verrückt.
Lieber Heinz-Wilhelm, ich wünsche Dir eine schöne
Woche mit vielen schönen Pilznachrichten!
Herzliche Grüße aus dem Eichsfeld an Dich und an alle Pilzsammler!
Heike und Dieter"
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Foto: Am Ende war doch eine beträchtliche Menge an Pfifferlingen zusammengekommen. Es gab sie üppig zur Wildschweinlende.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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