Pilzticker Thueringen 97
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Thüringens
Foto: Überwiegend heiter, so zeigt sich das Fundfoto von Heike nach ihren Kontrollgängen am Samstag. Die Sommersteinpilze dominieren klar, an schönen Espenrotkappen fehlt es nicht. Ein Perlpilz ist mit von der Partie und Heike konnte es nicht lassen, auch schon mal eine kleine Handvoll frischer Herbsttrompeten mitzunehmen. (4 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 13. August 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ich war gestern wieder in den Wäldern im nördlichen Eichsfeld unterwegs, habe drei Pilzplätze kontrolliert. Es war dermaßen heiß und drückend schwül, dass ich dachte, ich bin im Brutkasten. Und das schon am Morgen.
Wie schon am Mittwoch war ich wieder an zwei Steinpilz- und Rotkappenstellen. Zwar konnte ich sehr gut ernten, hatte mir aber ehrlich gesagt etwas mehr erhofft bei dem Wetter. So gab es wieder Fichtensteinpilze, Sommersteinpilze, Rotkappen und paar schöne Perlpilze für das Körbchen.
Da gerade Blattzeit ist, war auch ordentlich Rehwild auf den Beinen. Auf dem Rückweg konnte ich sogar noch eine neue Stelle mit Rotkappen ausmachen. Unweit von mir entfernt waren fünf Männer bei der Suche, keine 30 Meter entfernt fünf Mädel. Stolz präsentierten sie mir ihr schön gefülltes Pilzkörbchen. Wir unterhielten uns eine kleine Weile. Sie freuten sich auf eine leckere gemischte Pilzpfanne. Ich wünschte Ihnen noch viel Erfolg und gab noch paar Tipps.
Letztendlich war ich froh, dass ich gleich morgens aufgebrochen war. Denn als ich aus dem Wald kam, standen bereits Autos ohne Ende.
Foto: Eine schöner als die andere: eine neu entdeckte Stelle lieferte Heike diese sieben prächtigen jungen Espenrotkappen.
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Foto: Sie kamen praktisch aus dem Nichts, denn Heike hatte sie noch nicht erwartet: die ersten Herbsttrompeten 2023 sind bereits da. Heike kann nur hoffen, dass sie nicht, wie vergangenes Jahr, der Trockenheit zum Opfer fallen.
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Auf dem Rückweg bin ich zu Hause vorbeigefahren, ohne anzuhalten. Noch schnell eine andere Stelle kontrollieren, auf Sommersteinpilze. Dort, wo am Mittwoch vier Stück standen. Ich erwartete dort eigentlich ordentlich Nachwuchs. Aber es gab nur einen einzigen.
Auch die Semmelstoppel haben sich nicht weiter gerührt. Aber dann, auf einmal, ganz überraschend: Herbsttrompeten! Die ersten zeigen sich! Sie sind zwar noch ganz klein, aber sie kommen. Das nenne ich mal Duplizität der Ereignisse: vorgestern noch getrocknete an der Rehhaxe verwendet, heute finde ich doch tatsächlich die ersten frischen. Ich hoffe, dass sie gut treiben. Letztes Jahr wurde ihr Auftakt von der Trockenheit abgewürgt.
Für mich bedeutet das, in den nächsten Tagen auch die Stellen mit Totentrompeten, von denen ich reichlich kenne, kontinuierlich zu checken. Ihr Kommen passte gut ins Bild, denn die Vielfalt legt jetzt ordentlich zu. Viele, viele Pilzarten gedeihen im Moment prächtig. Die Blattzeit läuft dieses Jahr an mir vorbei, da es mal Pilze im August gibt, was einige Jahre nicht mehr vorgekommen ist. Letztes Jahr war der August heiß und trocken, erst der September brachte ausreichend Regen.
Ich werde dann wohl vermehrt ab September wieder jagen, da ist die Vielfalt beim Wild auch wieder größer, als jetzt auf einen Bock zu warten. Vier Rehböcke und zwei Wildschweine konnten Dieter und ich seit April, dem Beginn eines jeden Jagdjahres, erlegen. Das ist recht ordentlich.
Herzliche Grüße an Dich und alle Pilzsammler
Heike & Dieter"
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Foto: Bei den vielen Steinpilzen wollen wir die köstlichen Stockschwämmchen nicht vergessen. Hier wachsen sie auf Du und Du mit hellen Buckeltrameten.
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Foto: Ein besonders schöner Fichtensteinpilz mit fein angerautem und leicht schraffiertem Hut. Daneben steckt Janas Pilzmesser. Auf dem 2. Foto sehen wir den mit Röhrlingen bunt gefüllten Korb. (4 Fotos © Jana)
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Jana schreibt am 12. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch heute zog es mich trotz heftiger Knieschmerzen in den Wald. Ich wollte noch einmal nachschauen, bevor es dann schon wieder zu warm wird.
2,5km muss ich laufen, ehe ich an "meine" Pilzstelle komme. Heute, das erste Mal in 10 Jahren, traf ich dort, bzw. aus der Richtung kommend, einen anderen Pilzsucher mit sehr gut gefülltem Korb. Ein kurzer Plausch und wir gingen unserer Wege.
Ich befürchtete schon, dass nicht mehr viel zu finden sein könnte. Doch damit lag ich glücklicherweise falsch.
Anfangs sammelte ich schnell, bis ich mitbekam, der andere war gar nicht in "meinem" Wald.
Also konnte ich ruhiger vorgehen. Nur die besten und knackigsten Steinpilze wanderten von nun an in meinen Korb. Schon bald gesellten sich ein paar Flockenstielige Hexenröhrlinge, zwei Rotkappen und genau zwei Pfifferlinge hinzu.
Ältere und zu große Pilze ließ ich stehen. So fand ich ein Gruppe Rotkappen, die auch schon bessere Tage erlebt hatten. In einem schlechten Jahr hätte ich sie sicher noch verwertet - aber so...
Nun gibt es also am Sonntag selbst gemachte Tagliatelle mit einer Steinpilz-Sahnesauce zu Mittag. Am Abend bekommen wir Besuch aus Rumänien. Da wird es einen Wildgulasch vom Reh-und Schwarzwild mit frischen Steinpilzen geben.
Der Rest meiner gesammelten Pilze wird getrocknet. Und mein kleines Kind (26 Jahre 😂) wünscht sich Steinpilze süß-sauer eingelegt.
Rein theoretisch müsste ich dieses Jahr nicht nochmal in die Pilze gehen, da ich schon genügend Vorrat habe. Das ist aber nur die Theorie....
Viele Grüße aus Ost-Thüringen
Jana"
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Foto: Drei schöne makellose Steinpilze im Laubwald.
Foto: Die puterrote Flockenstielige Hexe macht eine ehrfurchtsvolle Verneigung.
Foto: Im Sterne-Restaurant könnte es kaum besser aussehen: Heikes Rehhaxen in einer Herbsttrompeten-Soße mit Speckbohnen, Kartoffelstampf, Kartoffel-Schinken-Rose und einigen angebratenen Pilzscheiben. (2 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 12. August 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nachdem wir uns eine gehörige Portion frischer Steinpilze vom Mittwoch direkt frisch gebrutzelt auf einer Scheibe frischem Brot haben schmecken lassen, gab es gestern Rehhaxen in einer Soße mit Herbsttrompeten, die ich noch vorrätig habe.
Ich habe noch zu viele Läufe vom Reh in der Tiefkühltruhe. Das musste ich jetzt mal reduzieren. Dazu gab es Stampf, Kartoffel-Schinken-Rosen, Speckbohnen und ein paar Pilze. Die Haxen habe ich auf Niedrigtemperatur gegart: sie kamen gestern früh in den Ofen, waren am Abend fertig. Dadurch lösen sich sämtliche Bindegewebe und Sehniges auf.
Das Fleisch ist super saftig und fällt vom Knochen ab, wie das rechte Stück Fleisch auf dem Foto oben. Gegart wurden die Haxen auf viel Gemüse, Rotwein, Wildfond und Gewürzen. In die Soße kam noch reichlich Gewürzpulver von getrockneten Herbsttrompeten.
So, und gleich geht es nochmal in den Wald.
Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde"
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Foto: Wohl dem, der aus dem Vollen schöpfen kann. Heike hatte noch genügend Herbst- oder Totentrompeten, um ihre Rehhaxen zünftig zubereiten zu können.
Klaus schreibt am 12. August 2023:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
am Zehnsberg bei Leinefelde gab es heute bunte Mischungen: Autos an allen möglichen und unmöglichen Stellen geparkt, Menschen überall mit Messern und Körben.
Zum Glück kennen wir dort noch Stellen, wo fast nie jemand anzutreffen ist. So hatten wir nach einer Stunde noch eine schöne bunte Pilzmischung gefunden!
Viele Grüße vom Obereichsfeld sendet Klaus"
(Foto © Klaus)
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Foto: Das hat sich mal wieder gelohnt. Heike hat Sommersteinpilze, Fichtensteinpilze und Espenrotkappen eingesammelt, während Dieter mit den Hunden auf dem Mittelweg blieb. (4 Fotos © Heike)
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Heike schreibt am 10. August 2023:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
gestern Nachmittag ging es zur Hunderunde in einen ganz bestimmten kleinen Wald, in dem wir immer bei passendem Niederschlag frühzeitig Steinpilze und Espenrotkappen finden.
Mein Riecher war gut. Kaum habe ich das anvisierte Stück betreten, zeigte sich schon der erste Steinpilz. Und siehe da, es gesellten sich weitere dazu. Dabei waren zwei schöne Exemplare noch vom Wild umgelaufen worden. Sie lagen unversehrt, aber vollgesogen vom letzten Regen, da. Schade, dass diese Zwei, sie waren von mittlerer Größe, nicht mehr verwertbar waren. Drei weitere Umgerannte erfüllten aber noch Küchenansprüche.
Während ich freudig die schönen Steinis einsammelte, hielt sich Dieter mit beiden Hunden auf den Mittelwegen auf. Wir hatten einen Treffpunkt ausgemacht, an dem er auf mich wartete, bis ich dem dichten Waldstückchen wieder entkrabbelt war. Dann ging es gemeinsam ein weiteres bequemes Stück Wald entlang, wo die Rotkappen und auch immer Steinis stehen. Steinis waren dort noch keine da, aber wunderschöne Espenrotkappen.
Foto: Drei besonders schöne Prachtstücke hat Heike gleich im Wald küchenfertig geputzt.
Zufrieden konnten wir den Rückweg antreten, auf dem es allerdings noch eine Kontrollstation gab. Ich wollte nämlich noch eine Handvoll älterer Buchen besuchen, an denen wir seit über zehn Jahren stets zuverlässig Steinpilze finden. Und Bingo! Auch hier zeigten sich erste, noch ganz junge knackige Exemplare. Ziemlich K.o. kamen wir zuhause an. Beim Putzen zeigte sich dann die tolle Qualität der Steinpilze. Nur ganz wenige hatten geringen Madenbefall.
Anbei wie immer einige Fotos. Ich weiß diesmal gar nicht, welche ich Dir senden soll. Es waren so viele schöne...
Heute morgen machte ich ganz fix eine ganz kleine schnelle Inspektion an einer Sommersteinpilzstelle. Auch sie kommen! Vier Stück standen schon. Einige Semmelstoppel habe ich noch mit genommen. Weiter standen Pappelraufüße in einer Schar. Die ließ ich aber stehen.
Herzliche Grüße an Dich, lieber Heinz-Wilhelm, und an alle Pilzfreunde!
Heike und Dieter"
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Foto: Beim Längsschnitt erwiesen sich die Steinpilze als spitzenmäßig. Besser hätten sie nicht sein können.
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Foto: Heike hat eine Strecke von sieben schönen, geputzten Epsenrotkappen ausgelegt.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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