Systematik Riesenbovist (Calvatia gigantea)
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Champignonverwandte (Agaricaceae)
Gattung: Großstäublinge (Calvatia)
Art: Riesen-Bovist
Foto: Ein Riesen-Bovist, frei zum Verzehr. Zu beachten ist nur, dass man die zwei Außenhüllen entfernt und nur die Gleba, das Innere des Pilzes, verwendet (Foto © Ernst H.)
Der Riesenbovist ist ein exzellenter Wundenheiler
Die größten Riesen-Boviste der Welt: Europameister ist die Tschechei
Beschreibung
Fruchtkörper: 10 - 60 cm groß und bis 25 Kilo schwer, in Einzelfällen noch größer und schwerer; rundlich-ellipsoid. Der Fruchtkörper ist anfangs fest-elastisch, dann zunehmend weicher. Stiellos, Anwuchsstelle jedoch eingeschnürt mit meist sichtbarem, strangartigem Myzel.
Die Oberfläche, bestehend aus zwei(!) übereinander liegenden Hüllen, ist im jungen und mittleren Alter sahne- bis cremeweiß, allmählich gelblich, ockergelb, gelbbräunlich und schließlich braun. Haut fein, glatt, lederartig, mitunter bemehlt. Später häufig gefeldert.
Bei Reife zerfällt erst die äußere Hülle; sie wird rissig und löst sich stückchen- und brockenweise ab.
Fruchtmasse: Anfangs reinweiß, allmählich grüngelblich, dann olivbraun bis graubraun. Schwammartig und pulverig austrocknend. Die inneren Überreste des Pilzes gleichen einem dunklen Badeschwamm und halten sich wochenlang.
Die allein übrig gebliebene innere Schutzhaut ist am
Ende papierdünn geworden. Reißt sie schließlich auf, können die Sporen
unter einem hörbaren „Darmwind“ entweichen. „Bubenwind“ oder
„Bubenfist“ war daher die mittelalterliche Bezeichnung für den
Riesen-Bovist.
Geruch: Markant angenehm, obstartig.
Standorte: Riesen-Boviste lieben humus- und stickstoffreiche sowie gedüngte Böden von Wiesen, (Kuh-)Weiden und Feldbrachen.
Die Böden enthalten im Idealfall Magnesium, Kupfer, Zink, Kalium und Phosphor. Gern stehen sie auch an grasigen Wegrändern oder auf oder am Rande von Friedhöfen (Hecken!), Kompostierungsanlagen(!), Müllkippen(!), Kläranlagen, Hühnerhöfen, alten, aufgelassenen Obstgärten, Streuobstwiesen, Allee- und Straßengräben (besonders im Jahr nach Aushub).
Wo auf genanntem Terrain Brennnesseln gedeihen, hat auch der Riesen-Bovist gute Chancen. Prof. Hanns Kreisel weist einer Unterart auch den Wald als Wachstumsort zu. Ungeklärt ist, ob der Pilz im Gefolge von Stickstoffeintrag in den Wäldern dorthin gelangte.
Im Leipziger Auenwald, der heute eine von Esche, Eiche und Ahorn geprägte Hartholzaue mit rund 2500 Hektar Baumbestand ist, gibt es einige Wege, an deren Rändern das Aufkommen von Riesen-Bovisten fast in jedem Jahr geradezu „explodiert“. Allein durch Schnecken und gehäuftes Sammlerinteresse werden die Pilze hier nicht allzu groß.
Ansonsten
durchkreuzen Kühe die Begierde des Menschen nach dem Riesen-Bovist, indem
sie die Pilze häufig zertreten.
Erscheinungszeit: Juni bis Oktober.
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Nov 19, 24 03:02 AM
Nov 18, 24 07:40 AM
Nov 17, 24 03:17 PM
Nov 17, 24 06:40 AM
Nov 17, 24 05:59 AM
Nov 16, 24 04:46 AM
Nov 13, 24 07:52 AM
Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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