Pilzticker Hessen 140
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Peter C. schreibt am 4. Mai 2021 zu diesen schönen Fotos:
"Moin Heinz-Wilhelm,
ein paar hundert Meter von meiner Morchel-Fundstelle im Eschenwäldchen bei Hofbieber im Landkreis Fulda fand ich auch heute wieder zwei Gelbe Speisemorcheln. Mein Weg war gesäumt von vielen, vielen blühenden Aronstäben (z. B. Foto rechts).
Für ein tolles Geschmackserlebnis mit Morcheln habe ich mittlerweile ein denkbar einfaches Rezept: Morchelscheibchen in Butter braten und ganz dezent salzen. Schlicht, aber toll. Bitte unbedingt probieren!
Liebe Grüße auch an Annegret und ihren Mann in Gießen! Über ihre schönen Funde freut man sich mit!
Mit den besten Wünschen und Grüßen, Peter C."
(5 Fotos © Peter C.)
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Foto: Dieses Aurorafalter-Männchen auf einer Veilchenblüte hat es Peter angetan. Die Art hält sich ebenso gerne in trockenen wie auch in feuchten Wäldern auf, gerne an Wegrändern. Hauptsache, sie haben viel Licht.
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Foto: Sogar die Waldmaus konnte Peters Objektiv nicht entkommen...
Annegret schreibt am 2. Mai 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
ich nahm mir im Winter fest vor, dieses Frühjahr gezielt nach Morcheln zu suchen, um sie erstmals zu entdecken. Ich las alles über ihre verschiedenen Arten, was ich nur finden konnte. So gewappnet, machte ich in den letzten beiden Monaten Eschengebiete aus, achtete auf Zeigerpflanzen für frische, kalkhaltige Böden und versuchte ein Gespür dafür zu bekommen, wo ich sie finden könnte.
Nachdem es nach langer Kälte nun mal ein paar Nächte etwas wärmer geworden war und auch etwas geregnet hatte, ging ich gestern früh, also am 1. Mai, in einen Auwald bei Gießen und sammelte während des Umschauens Bärlauch und andere Wildkräuter. Um große Eschen herum war der Waldboden von Wildschweinen durchwühlt worden. Ich ging davon aus, dass die Feinschmecker wahrscheinlich Morcheln gefunden hatten.
Haben andere schon Morcheln gefunden?
Die Zeit verrann, bis ich mich nach geschlagenen fünf Stunden schließlich auf den Heimweg machte. Ich schaute aber noch einmal schnell im Pilzticker Hessen nach, ob andere Pilzsammler zwischenzeitlich vielleicht mehr Fundglück mit Morcheln hatten.
Als ich Peters schöne Speisemorchel-Bilder aus dem Landkreis Fulda sah, lief ich gerade auf eine alte Esche und einen Ahorn* zu; mein Blick folgte dem Stamm nach unten - und mir blieb beinahe mein Herz stehen: aus immerhin noch rund 5 Metern Entfernung erspähte ich zwei größere graue Speisemorcheln (z. B. 1. Foto rechts), die sich mit ihren rostbraunen Verfärbungen gut vom Grün des Scharbockskrauts abhoben!
Mein Problem war nur, dass der Waldweg mittlerweile einer Maiwanderungsautobahn mit sehr vielen Spaziergängern glich. So unauffällig wie möglich erntete ich die beiden ersehnten Exemplare. Dennoch sprachen mich einige der Maiwanderer neugierig an und es fehlte nicht an Warnungen davor, dass man Bärlauch mit der sehr giftigen Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechseln könnte.
Die kostbare Beute unbemerkt unter Wildkräutern verbergen
Während ich höflich nickte und etwas ausweichend antwortete, verbarg ich meine kostbare Ausbeute möglichst unbemerkt unter den Wildkräutern. Dann schaute ich mich noch ein wenig um, was mir noch eine weitere, jüngere graue Speisemorchel und fünf Käppchenmorcheln bescherte.
So glücklich wie nach diesem Erstfund habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt und die feine Morchelsauce zu Spaghetti hat auch meinen Mann an der Freude teilhaben lassen.
Am heutigen Sonntagmorgen nahm ich meine Pilzfreundin mit und zusammen erspähten wir an derselben Stelle und drei weiteren noch eine graue Speisemorchel und zusammen ca. 40 Käppchenmorcheln (ein Teil auf dem 2. Foto rechts), wovon sie mir den Großteil überließ. Auffällig war, dass sie alle inmitten von üppigem Scharbockskraut (in der Nähe zu Eschen und Ahorn*) wuchsen.
Morchel-Fata-Morgana auf der Streuobstwiese
Nachmittags schaute ich nochmal auf den alten Streuobstwiesen vorbei und konnte zwei Standorte mit ersten Mairitterlinge (3. Foto rechts) entdecken. Und ein bisschen schmunzeln musste ich über mehrere alte verschrumpelte Äpfel, die ich von Weitem fast für Morcheln gehalten hätte (4. Foto rechts).
Die Mairitterlinge haben uns in Butter
gebraten zu Salat und Brot mit Bärlauchbutter (letztes Foto rechts) sehr gut geschmeckt. Es war das schönste Wochenende seit langem!
Viele Grüße, Annegret"
(5 Fotos © Annegret)
Liebe Annegret,
vielen Dank für diese sehr lebhafte Schilderung Deiner ersten Morchelfunde, aus der sich Deine Begeisterung schön herauslesen lässt.
Anhaltspunkt für Deine weitere Suche nach Speisemorcheln sollten immer Eschen oder die viel selteneren Ulmen sein - nicht der Ahorn. Die Bindung von Speisemorcheln an Ahorne alleine ist nicht belegt, man wird sie nur finden, wenn eine Esche oder Ulme in der Nähe ist. Wie der vom nordamerikanischen Kontinent hier eingebürgerte Ahorn eine für Speisepilze im Allgemeinen bedeutungslose Baumart hinsichtlich der Mykorrhiza ist.
Weiterhin viel Glück, Erfolg und soviel Freude beim Pilze suchen wünscht Dir,
mit besten Grüßen, Heinz-Wilhelm
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Peter schreibt am 2. Mai 2021 zu diesem Foto:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
Morcheln ernten macht Freude - essen auch.
Gestern, am 1. Mai, gab's Biofiletsteak in Morchelrahmsoße mit Rosmarinkartoffeln (Foto).
Heute Morchelrahmsoße mit Spaghetti (mit in Butter gedünsteten Zwiebeln, etwas Hühnerbrühe und lieblichem Rotwein, reduzieren und mit Sahne auffüllen). Zwiebeln und Hühnerbrühe sehr dezent verwenden.
Liebe Grüße Peter"
(Foto © Peter C.)
Au Backe, lieber Peter,
Speisemorcheln mit Zwiebeln samt ihren schwefelhaltigen Inhaltsstoffen... Man kann Morcheln nicht besser verhunzen, sorry...
Viele Grüße Heinz-Wilhelm
Peter antwortet am 2. Mai 2021:
Liebe Grüße, Peter"
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Stefan schreibt am 1. Mai 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
wir sind seit vergangenem Samstag leider erstmal etwas eingeschränkt, denn wir haben Familienzuwachs in Form eines Appenzeller Sennenhund-Welpen bekommen. Diese Woche hatte ich für die Eingewöhnung Urlaub genommen und war durchweg so eingespannt, das ich nur Pilze gucken durfte, aber nicht anfassen.
Heute, nach dem ersten Welpentraining in der Gruppe, habe ich aber meine Chance gewittert und auf dem Heimweg bei den Eschen Halt gemacht, wo ich vor zwei Jahren Speisemorcheln finden durfte.
Zusammen mit Lijan habe ich dann die etwa 20 Eschen abgesucht und siehe da, wir konnten diese anstrengende, aber sehr schöne Woche mit drei dicken Speisemorcheln (Foto rechts) abschließen. Ein wunderschönes Gefühl, das ich Anfang der Woche noch in weiter Ferne gesehen hatte.
Ich bin mir sicher, dass es an meinen anderen bekannten Plätzen auch
morchelt oder bald morcheln wird und hoffe, dass ich die nächsten Tage
und Wochen immer mal wieder Zeit für einen Sprung in die Pilze finde. Nach meinem Überblick haben wir ein recht gutes Morcheljahr.
Ganz liebe Grüße, Stefan & Lijan"
(3 Fotos © Stefan)
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2 Fotos: Da standen sie wie erhofft im Gras, die Speisemorcheln, diesmal in Gelb statt in Grau wie vor zwei Jahren. "Sie waren zu groß, um nicht gesehen zu werden", so Stefan. Und jetzt freut sich Lijan, der stolz ist, seine erste Speisemorchel überhaupt gefunden zu haben.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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Besonders für Einsteiger in die faszinierende Morchelsuche geeignet!
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