Pilzticker Hessen 155
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Foto: Schau der Pfifferlinge und Pfifferlingsverwandten. Wir sehen oben links Pfifferlinge, darunter Semmelstoppelpilze (vermutlich Genabelte); darunter Gelbe Semmelstoppelpilze. Mitte oben: Graue Leistlinge, darunter Gelbstielige Trompetenpfifferlinge. Rechts oben Krause Kraterellen, rechts unten Herbsttrompeten. (6 Fotos © Stefan)
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Foto: Und diese leckere Pasta zauberte Stefan, eben wieder zuhause, unter Zuhilfenahme von Pfifferlingen, Trompetenpfifferlingen und Semmelstoppelpilzen aus dem frischen Fund.
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Stefan schreibt am 28. August 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
ich war heute mit Mia zusammen in unserem Hauswald im Main-Kinzig-Kreis unterwegs, eigentlich um ein bisschen meine Plätze zu putzen und um nach den Grauen Leistlingen zu sehen.
Die Überraschung war umso größer, als wir am Platz der Grauen Leistlinge auch noch ein paar Herbsttrompeten und wunderschöne Krause Kraterellen (Foto rechts, mit einem Fuchsigen Röteltrichterling) mitnehmen konnten. Alle drei Arten wachsen an einem Hang, eng beieinander auf etwa 20, vielleicht 30 Quadratmetern - ein wunderschöner Anblick. Und so einiges steht noch in den Startlöchern.
Auf dem Rückweg entdeckte Mia am Wegesrand noch Semmelstoppelpilze, die wir auf dem Hinweg glatt übersehen hatten. Zuerst ging ich von Orangeroten Semmelstoppelpilzen aus, da aber die meisten in der Mitte eine Vertiefung hatten, vermute ich sogar den deutlich selteneren Genabelten Semmelstoppelpilz (2. Foto rechts).
Gut die Hälfte ließen wir stehen, denn der Regen hatte sie am Hang ordentlich mit Matsch unterspült und ein Pinsel hilft hier nur bedingt beim Putzen.
Auf dem weiteren Rückweg habe ich dann hier und da noch ein paar Pfifferlinge eingesammelt, die sich zu offensichtlich anboten. Auch ließen sich noch ein paar junge Gelbe Semmelstoppelpilze und Gelbstielige Trompetenpfifferlinge finden.
Welch ein Pilzaufgebot, welch eine tolle Artenvielfalt.
Zuhause krönten wir unseren tollen Fund auch gleich noch mit einem tollen Abendessen.
Ich habe direkt Wasser aufgesetzt, um Pasta abzukochen und parallel eine Parmesan-Sahne-Sauce mit etwas fermentiertem Pfeffer und Frühlingslauch hochzuziehen.
Noch die Semmelstoppelpilze, die Pfifferlinge und die Trompetenpfifferlinge kurz angebraten und ab in die Sauce. Dann die abgekochten Spaghetti dazu, kurz durchgeschwenkt und direkt serviert. Sehr lecker!
Ganz liebe Grüße, Stefan und Mia"
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Foto: Das Grüngelbe oder Gemeine Gallertkäppchen galt noch vor Kurzem als ungenießbar. Jüngsten Untersuchungen zufolge enthält es jedoch das Gift Gyromitrin, das auch in der Frühjahrslorchel vorhanden ist. Seitdem wird der Winzling als Giftpilz eingestuft.
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Foto: Vergleich der Pfifferlingsverwandten: Wir sehen (von links) Trompetenpfifferlinge, Krause Kraterellen, Graue Leistlinge und Totentrompeten (Herbsttrompeten).
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Foto: Stefans heiß begehrte Herbsttrompeten liegen endlich auf dem Tablett. Lange genug hatte er darauf hoffen und warten müssen. Ein erster verwertbarer Fichtensteinpilz wollte unbedingt Zeuge dieser Premiere sein. Auf dem zweiten Foto sehen wir die Totentrompeten in Stefans gediegenem Infrarot-Dörrautomat. (2 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 27. August 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
Mia und ich waren heute wieder unterwegs, um nach den Herbsttrompeten zu sehen. Endlich waren wir zur rechten Zeit vor Ort.
In einem jungen Buchenbestand standen sie da wie gesät. Und justament, als ich die Ersten erntete, begann es ordentlich zu regnen. Ich kämpfte mich durch die noch jungen Buchen, von oben kam ordentlich Nass herunter, im Gesicht die dünnen striemenden Äste und immer schön den Blick auf dem Boden gerichtet, damit ich ja nichts zertrampele.
Am Ende hat es sich gelohnt, unser kleines Pilzkörbchen war randvoll und nun liegen die überaus delikaten Pilze im Dörrgerät zum Trocknen.
Auf dem Rückweg stand dann überraschend noch ein kleiner Fichtensteinpilz einladend für uns da, der erste brauchbare in dieser Saison.
Wir hatten gestern mal in unserem Steinpilzwald nachgesehen, ob sich vielleicht schon etwas tun würde. Das war nicht der Fall, aber es roch extrem nach Pilzen und auch die Schnecken waren zahlreich vertreten. Vermutlich lauern sie Boletus edulis bereits auf.
So sehe ich den kleinen Steinpilz heute als Zeichen des Auftaktes, allzu lange wird es wohl nicht mehr dauern.
Ganz liebe Grüße, Stefan und Mia"
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Foto: Nach einigen Ausfalljahren wachsen die Totentrompeten nördlich Kassel wieder in Massen. Viele junge hat Karin für ihre nächste Ernte stehen gelassen. (Foto © Karin)
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Karin schreibt am 27. August 2021:
"Lieber Heinz-Wilhelm,
nachdem in den letzten Jahren an „meinen“ Pilzstellen nichts gewachsen ist, sind in diesem Jahr wieder sehr viele Herbsttrompeten am Start. Die Bedingungen - Basalt* und Rotbuchen - sollen ja ideal sein.
So darf ich mich schon auf eine leckere Pilzpfanne freuen. Für die nächsten Tage habe ich noch sehr, sehr viele zurückgelassen.
Liebe Grüße Karin"
* Grundbedingungen für das Wachstums von Totentrompeten sind gehaltvolle basische Böden. Das Grundgestein dafür kann Basalt sein, ebenso - und meistens - aber auch Kalk oder Mergel.
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Foto: Stefan schreibt hierzu: "Die Grauen Leistlinge kommen in einer Masse, wie ich es noch nicht vorgefunden habe bisher. Ich hoffe, in ein bis zwei Wochen davon schöne Bilder liefern zu können." (2 Fotos © Stefan)
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Stefan schreibt am 22. August 2021:
"Hallo lieber Heinz-Wilhelm,
es ist dieses Jahr wie verhext bei mir, zum xten mal komme ich zu spät, um qualitativ hochwertige Pilze sammeln zu können.
So konnte ich mir bereits massenhaft Bronzeröhrlinge, Herbsttrompeten, Anhängselröhrlinge, Sommersteinpilze und nun auch die Stockschwämmchen vom Dienstag nur noch ansehen und mich freuen, dass sie teils so zahlreich erschienen sind.
Ich hatte mir gestern extra die Mühe gemacht und bin einmal mit dem Rad raus, um die Stockschwämmchen zu ernten und sie anschließend meiner lieben Pilzsachverständigen zu zeigen. Und dann bin ich nochmal zu Fuß los, um nach den Pfifferlingen an bestimmten Plätzen zu sehen, die ich nun seit etwa 2 Wochen nicht mehr inspiziert hatte.
Doch nach 10 km Hinweg musste ich mal wieder feststellen, dass der bei weitem größte Teil der Stockschwämmchen deutlich drüber und bereits madig war.
Heute, also einen Tag später, holte ich den noch leidlich brauchbaren Rest ab. Doch das hätte ich mir sparen können. Denn nach Transport, Vorlage und Freigabe bei der Pilzberaterin und nochmaligem Transport nach Hause waren auch sie hinüber.
Nun ja, neben diesen Ärgernissen, die mich nun seit Wochen begleiten, habe ich nach der recht warmen und trockenen Woche noch einige Pfifferlinge bei uns finden können und auch ein paar schöne Graue Leistlinge. Letztere stehen in großen Nestern zu Hunderten bereit, um groß zu werden.
Ich hoffe, das ich wenigstens hier dieses Mal nicht wieder zu spät komme, vorausgesetzt, das Wetter spielt auch mit.
Gleiches gilt auch für die Pfifferlinge und die Semmelstoppelpilze, sie haben ihr Wachstum eingestellt, benötigen wieder Feuchtigkeit.
Ganz liebe Grüße, Stefan"
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Foto: Da waren sie hinüber. Vier Tage lang hatte Stefan sie nach erster Augenscheinnahme wachsen lassen. Es war zu befürchten: diese Pilzart ist so zart und dünnfleischig, dass sie vier warme Sommertage kaum überstehen kann. Die noch etwas helleren Pilze rechts holte Stefan tags darauf, doch auch sie waren nach dem Transport- und Begutachtungsstress nicht mehr zu gebrauchen.
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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