Pilzticker Hessen 21
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Foto: Herrliche Austernseitlinge an einem hingesunkenen Rotbuchenstamm, gefunden und fotografiert von Massimo am 3. Dezember 2013.
Massimo schreibt am 3. Dezember 2013:
"Hallo Heinz-Wilhelm, hallo liebe Pilzsammler,
heute melde ich mich nach einer längeren Auszeit endlich wieder auf dem Pilzticker zurück.
Ich muss gestehen, dass ich eine Zeit lang ganz niedergeschlagen war. Es hatte bei uns so viel geregnet, dass die Pilze allesamt ertrunken, sprich unbrauchbar waren. Auch meinen geliebten Steinpilzen war es an den Kragen gegangen, obwohl sie noch Saison hatten: alle waren völlig durchwässert und damit wertlos. So was Trauriges, sowas Niederschmetterndes!
Alles im Wald war vollgesaugt mit Wasser. Der Wald triefte vor Wasser und es nahm kein Ende. Es war so deprimierend, es tat meinen Augen und meinem Herzen weh. So trug ich einen letzten Korb noch brauchbarer Semmelstoppelpilze nach Hause. Mir ging förmlich die Puste aus, und zurück in meiner Wohnung, hängte ich meinen Hut an den Nagel und beschloss, dass es das für mich war. Volle drei Wochen betrat ich meinen Wald nicht mehr. Es waren drei schwere Wochen.
Pilzticker Hessen 21
Foto: Eine urige Waldatmosphäre schaffen diese Kunstobjekte. Massimo schreibt dazu: "Weil ich das Bild toll finde, schicke ich Euch noch die Schwanheimer Monstereicheln." (2 Fotos © Massimo Artale)
Dann dämmerte es mir allmählich, ich vermutete, dass so viel Wasser in Verbindung mit niedrigen Temperaturen doch gute Voraussetzungen für Austernpilze sein müssten. Es könnte ein toller Austernpilzwinter werden, dachte ich bei mir.
So ging ich endlich wieder in den Wald, vor einer Woche war das. Und wahrhaftig: Da standen sie auf einmal an den erhofften und sogar auch an unverhofften Stellen, die herrlichsten Austernseitlinge! Große und kleine! Wie der Nachwuchs die Stämme schleichend langsam mit klitzekleinen, einem Millimeter kleinen Stecknadelköpfen zu erobern begann!
Also werde ich jetzt wieder regelmäßig losgehen und sie sammeln. Denn nach dem Frost, bei dem sie ja im Wachstum verharren, ist es nun wieder milder geworden und sie werden sich gut entwickeln. Ich bin endlich wieder zuversichtlich!
Einen lieben Gruß aus Frankfurt an Euch alle,
Euer Massimo
P. S. In der Zeit, wo ich nicht rausgegangen bin, habe ich mir selbst Pilze gezüchtet, Champignons. Es ist mir gut gelungen, und ich hoffe, dass daraus ein größeres Kapitel wird."
Lieber Massimo,
ein toller Bericht über die Leiden und Freuden von uns Pilzsammlern, dazu zwei herrliche stimmungsvolle Fotos. So schön kann der frühwinterliche Wald sein! Dir weiter so gute Funde wie auf dem Austernpilzfoto!
Herzliche Grüße
Heinz-Wilhelm
Pilzticker Hessen 21
Foto: Einer der drei Steinpilze, die Jürgen noch gefunden hat. Auch die Schnecken sind, wie man sieht, in diesen Vorwintertagen hungrig auf Steinpilze. Dass das Bild überblitzt ist, ist ein Hinweis darauf, dass es im Wald bereits dunkel war. (Foto © Jürgen S.)
Jürgen schreibt am 24. November 2013:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
weil es bei uns sehr feucht und kühl ist, beschloss ich, bei meinem Waldgang am heutigen Tage nur ein kurzes Teilstück zurückzulegen.
Im inzwischen menschenleeren Wald ist es angenehm ruhig und man kann die Natur so richtig genießen.
So schlenderte ich nur über die Hauptwege.
Ich war eigentlich schon auf dem Nachhause weg, als ich drei Steinpilze direkt am Weg eines Buchenbestandes stehen sah. So habe ich die Bilder wieder einmal im Wald machen können. Ich kann mir vorstellen, dass sich mancher Sammler, der seine Pilzsaison schon beendet hat, ärgern würde, wenn er die Pilze so vorfinden würde.
Da die Stiele schon sehr wässerig waren, habe ich nur die Hüte mitgenommen. Bei allen drei Steinpilzen waren sie fest und wurmfrei. Dass die Schnecken in diesen letzten Tagen vor dem Winter besonders großen Hunger haben, ist klar.
Nun wünsche ich Dir eine angenehme Woche.
Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße, Jürgen"
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Lenka schreibt am 22. November 2013:
"Hallo ihr Lieben,
von wegen Spätfundrekord - hallo? Gestern habe ich einen 5-Liter-Eimer mit Totentrompeten nach Hause geschleppt, zwei Ziegenlippen und vor drei Tagen einen jungen, knackigen Steinpilz.
Liebe Grüße, Lenka
P.S. Vor drei Jahren war mein letzter Fund am 6. Dezember."
Hallo Lenka,
der von mir so genannte Spätfundrekord bezieht sich allein auf die von Jürgen gefundenen Steinpilze. Dass es im letzten Novemberdrittel noch andere Arten guter Spätherbstspeisepilze gibt und die Winterpilze erst am Anfang sind, steht außer Frage. Ich habe mal nachgesehen: die letzten zwei Steinpilze im Jahr 2012 fand Jürgen am 26. November. Es war der auf dieser Website letzte gemeldete Steinpilzfund für das vergangene Jahr.
Noch viel später, nämlich am 9. Dezember, hat Dieter Sdun aus Sachsen-Anhalt noch drei Steinpilze gefunden. Das war im Jahr 2000. Vom 1. November bis zum 9. Dezember hatte er im Staatsforst Ziegelroda, in dem er zu der Zeit keinem Menschen mehr begegnet war, drei Zentner Steinpilze gefunden.
Herzliche Grüße von Heinz-Wilhelm
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Jürgen schreibt am 20. November 2013:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
auch heute, am 20. November, war ich nochmal im Wald - und hatte erneut Glück.
So konnte ich wieder einen Steinpilz (Foto links) und einige
Anisegerlinge mit nach Hause nehmen. Damit hatte ich nicht mehr mit
gerechnet, denn auch bei uns hat jetzt der Nachtfrost eingesetzt. Es ist 20 Uhr und die Autos sind schon zugefroren.
Liebe Grüße Jürgen"
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Foto rechts: Sollte es der letzte Steinpilz (hinten links) für Jürgen gewesen sein? Und auch die letzten Anisegerlinge 2013? Der Frost hat nun auch die Diemelstädter Wälder im Griff. (2 Fotos © Jürgen S.)
Foto: 24 Zentimeter maß dieser Steinpilz in der Höhe, den Jürgen am 20. November fand. Er wog 620 Gramm. Wie im vergangenen Jahr bricht Jürgen auch 2013 wieder die Spätfundrekorde.
Jürgen schreibt am 20. November 2013:
„Guten Abend Heinz-Wilhelm,
ich bin gestern, also am 19. November, wieder draußen gewesen und habe noch einmal an meinen Plätzen vorbei geschaut. Dabei konnte ich feststellen, dass noch viele Pilze zu finden sind, auch wenn man etwas länger suchen muss.
So waren noch einige Maronen, Anisegerlinge und Herbslorcheln (nachstehendes Foto) zu finden. Sogar Parasolen wachsen noch! Die Herbstlorcheln habe ich stehen lassen, da sie schon sehr wässerig waren.
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Auf einer Weide des großen Bauernhofes meines Schwagers fand ich dann tatsächlich auch noch Schopftintlinge. Sollte die Nacht kein starker Frost einsetzen, werde ich mir die kleinen morgen oder übermorgen holen. Ein Jammer, dass ich von den Tintlingen kein Foto machen konnte.
Vergangenes Jahr hatte ich Dir wohl am 22. November die letzten Steinpilzfotos aus meinen Wäldern geschickt. Ganz ähnlich dieses Jahr: Ich habe drei Steinpilze in der Größe von sieben bis 13 Zentimetern gefunden und einen weiteren, von dem nur noch der Hut, Durchmesser immerhin elf Zentimeter, brauchbar war.
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Und nun zum Höhepunkt. Eher zufällig fand ich noch einen Steinpilzriesen, der wohl wegen seines Gewichtes bereits umgefallen war. Schon von weitem war der helle Stiel gut zu erkennen. Der Bengel war 24 Zentimeter hoch und wog 620 Gramm! Alle Steinpilze zusammen brachten 1030 Gramm auf die Waage.
Liebe Grüße von Jürgen“
(3 Fotos © Jürgen S.)
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Jürgen schreibt am 18. November 2013:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
heute möchte ich mich mal wieder bei Dir melden. Unser Wald war für drei Wochen "geschlossen", weil er gekalkt wurde. Danach war ich längere Zeit krank.
Heute bin, da ich diese Woche noch frei habe, endlich mal wieder raus in den Wald.
Außer einigen wenigen Spaziergängern begegnete ich keinem Menschen. So konnte ich mir ganz entspannt ein Bild über den Stand der Pilze verschaffen.
Es trieben immer noch Anisegerlinge und Maronenröhrlinge aus dem Boden, was mich - trotz des milden Wetters - schon einigermaßen wunderte. Am schönsten aber waren dann doch die drei Steinpilze - siehe zwei Fotos - die ich noch ernten konnte. Ich habe sie alle fotografiert.
Sollte ich weitere Erfolgsmeldungen haben, so werde ich Dich gerne informieren.
Liebe Grüße Jürgen"
(2 Fotos © Jürgen S.)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
Ausgefallene Pilzgerichte wie Kaffee mit Reishi, Steinpilze im Kichererbsen- und Kartoffelpürree, Sammel- und Gesundheitstipps und vieles mehr: Hier geht's zum genussvollen Stöbern in Wohlrabs Pilzreich
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