Pilzticker Hessen 74:
Funde vom 17.08.2017 - 22.08.2017



Pilzticker Hessen 74




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Stefan putzt sein Pilzrevier im Vorspessart mit allen Tricks und Schlichen


Foto: Unter den Grauen Leistlingen, Herbsttrompeten und Pfifferlingen sehen wir in Miniaturausführung zwei Eselsohren, wohl Elastische oder Sattellorcheln und vermutich einen Dünnfleischigen Anischampignon. Rechts ein junger Flocki. (Collage/3 Fotos © Stefan B.)

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Stefan schreibt am 22. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

da ab morgen der Hase wieder andersrum läuft und der Arbeitsplatz ruft, und es heißt Arbeiten gehen. Deshalb habe ich heute noch einmal mit vollem Körpereinsatz und bühnenreifer Schauspielleistung meine Pilzreviere geputzt, frei nach dem Motto: »Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen!«

Ich musste mich verstecken, einen Konkurrenten falschen Weges leiten, mich sogar totstellen und gegen rund zehn Zecken zur Wehr setzen. Das alles nur, um meine Reviere zu verteidigen.

Im Körbchen landeten heute Pfiffer, Graue Leistlinge und Totentrompeten. Stehen gelassen habe ich ein paar kleine Flockis, die ich die Tage abhole, und auch viele Semmelstoppelpilze.


Foto: Sie haben noch Schonzeit: junge Semmelstoppelpilze, die Stefan noch abholen will.

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Die Trompetenpfifferlinge strecken auch schon vereinzelt ihre Köpfchen ans Tageslicht.

Zur Bestimmung habe ich ebenfalls noch drei Pilze mitgenommen, es dürften ein Eselsohr, vermutlich eine Lorchelart* und ein Champignon sein. Das klärt sich aber heute Abend bei meiner Pilzsachverständigen.

Nachdem alle meine Stellen schön sauber rausgeputzt waren, habe ich bei herrlichstem Wetter noch einen einstündigen Spaziergang ohne Korb gemacht, um nochmal vollkommen abzuschalten.

In diesem Sinne bis zum nächsten Pilzgang!

Liebe Grüße Stefan«

* Vom Verzehr aller Lorchelarten wird inzwischen abgeraten

Stefan ergänzt am gleichen Tag:

»Da mein Weg sowieso noch zur Pilzberaterin führte, sind wir mit dem kleinen Nachwuchspilzner dort auch gleich nochmal in den Wald gesprungen. Wir fanden noch sechs Grüngefelderte Täublinge, einen Steinpilz und einen Reifpilz. Eine leckeres Abendessen für morgen ist uns somit sicher.

Die drei Unbekannten von heute Mittag waren tatsächlich Eselsohren, Elastische Lorcheln und ein Anischampignon. Das war auch meine Vermutung.

Eine leckeres Abendessen für morgen ist uns somit sicher.

Liebe Grüße Stefan & Dani«

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Foto: Die Grüngefelderten Täublinge (links), ein Reifpilz (»Zigeuner«) und ein Steinpilz sicherten das Abendessen für morgen. (2 Fotos © Stefan B.)

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Der kleine Pilzfreund entdeckte bei seiner ersten Pilztour gleich zwei neue Pfifferlingsstellen


Collage: Wir sehen oben den Nachwuchspilzner in voller Aktion mit der Mama und bei der stolzen Präsentation der gemeinschaftlichen Lese. Dein Körbchen sieht klasse aus, lieber kleiner Pilzfreund! Im Bild unten sehen wir mit Pfifferlingen, den dunklen Totentrompeten und den Grauen Leistlingen drei Sorten Edelpilze. Welch ein Ergebnis für einen spontanen Gang! (Collage/3 Fotos © Stefan B.)

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Stefan schreibt am 20. August 2017:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

gestern nach der Tour mit Fabiano habe ich noch groß getönt, dass ich nun eine Woche Pause machen werde, da nun auch mein Urlaub vorbei ist.

Dann heute Morgen beim Frühstück erzählt mir meine Freundin, dass mein Sohnemann, der im September vier Jahre alt wird, auch mal mit Papa Pilze sammeln möchte. »Papa, ich möchte auch mal Pilze finden, dich fragen, welcher es ist und ihn abschneiden.«

Da kann ich natürlich nicht Nein sagen, und so beschlossen wir, einen kleinen Spaziergang durch meinen Hauswald zu machen.

Da ich alle meine Pfifferlingsstellen vor kurzem abgeerntet hatte, wurde nur ein kleines Körbchen mitgenommen, für den einen oder anderen Fund.

Wie das Leben aber manchmal so spielt, hat mein Sohn ohne Großes Zutun zwei neue Pfifferlingsstellen entdeckt.

Während Mama und Sohnemann schön die Pfiffer ernten, will Papa zwei große Pfiffer oben am Hang holen - und steht plötzlich inmitten von Büschen voller Herbsttrompeten.

Es ist verrückt dieses Jahr, anders kann ich es nicht beschreiben. Die Ausbeute aus 45 Minuten waren Pfifferlinge, Graue Leistlinge und Herbsttrompeten.

Ganz liebe Grüße, Stefan, Dani und ein ganz stolzer Nachwuchspilzner«




Vorspessart: Nach dreieinhalb Stunden Suche war es Zeit für eine Äppler-Pause


Foto: Der untere Korb mit bereits sauber geputzten Pfifferlingen und Steinpilzen gehört Stefan, der obere mit Gemischtwaren Fabiano. Es ist das Ergebnis von dreieinhalb Stunden Sammeln. (Foto © Stefan B.)


Stefan schreibt am 19. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nach gut dreieinhalb Stunden im Spessart zusammen mit Fabiano schicken wir den heutigen Fund direkt von hier aus dem Wald. Erschöpft vom vielen Laufen, stärken wir uns gerade und genießen einen kühlen Äppler.

Fabiano dürfte gut drei Kilo Pfifferlinge haben, ein paar Birkenpilze, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Maronen, Steinpilze und eine Krause Glucke.

Ich habe mir heute lediglich die Pfiffer und Steinpilze vorgenommen, und das ebenfalls recht erfolgreich.

Liebe Grüße direkt aus dem Spessart, Stefan und Fabiano«

Nach auskuriertem Zeckenbiss findet Andrea wieder Freude an Pilzen - und Steinpilze


Foto: Da mögen sich Zwei aber ganz doll. Und der Dritte schaut neidisch zu. Leider mussten Andrea und Julius dem Treiben ein vorzeitiges Ende bereiten.


Andrea schreibt am 18. August 2017:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

nachdem mir mein Arzt aufgrund einer Borrelien-Infektion infolge einer übersehen Zecke für 20 Tage Antibiotikum verordnet hatte, war mir erstmal die Lust auf Pilze vergangen.

Nachdem wir dann im Urlaub im fernen Amerika den Pilzticker regelmäßig verfolgt hatten, mussten wir aber nach unserer Rückkehr doch wieder los. :-)

In unserem bewährten Revier im Kreis Groß-Gerau haben wir in den letzten Tagen so einiges gefunden. Erst waren es eine Menge Hexenröhrlinge, die letzten Tage haben wir viele Steinpilze gefunden, von denen die meisten einwandfrei waren. Auch ein paar Pfifferlinge und vereinzelt Maronen gehörten zu unseren Funden. Krause Glucken gibt es auch viele, und dazu riesengroße Parasole.

Außerdem wachsen bei uns dieses Jahr so viele Gallenröhrlinge wie noch nie.

So kann die Saison weitergehen! Wir melden uns mit neuen Funden.

Viele liebe Grüße senden Dir Julius und Andrea«

Blau = ungenießbar


2 Fotos: Solche Anblicke von schönen Steinpilzen konnten Julius und seine Mutter in den USA nur im Internet genießen. Jetzt sind sie für beide wieder ganz wahrhaftig. (4 Fotos © Julius)

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Gelnhausen: Erstfund von Totentrompeten, Welterstfund von Marzisteinpilzen für Stefan


Foto: Nach Heike Funden von Totentrompeten hatte Stefan von einem Erstfund eben dieser geträumt. Nun hat er sie tatsächlich entdeckt. Und, wie man sieht, kam er ganz unerwartet auch zu einem Welterstfund von Marzisteinpilzen.

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Stefan schreibt am 18. August 2017:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

heute war ursprünglich eine Tour zu viert geplant, die wir jedoch wegen einer Gewitterankündigung auf morgen verschoben haben.

Da es dann heute morgen zwar grau, aber trocken war, haben meine Freundin und ich beschlossen, mal nach Gelnhausen in einen schönen Laubmischwald zu fahren. Wir hatten ihn vergangenes Jahr schon mal unter die Lupe genommen, allerdings war es zu dieser Zeit staubtrocken.

Geplant war eher ein lockerer Spaziergang durch den Wald, keine wirkliche Pilztour.

Ich hatte die Tage schon des öfteren die Bilder von Heike im Pilzticker Thüringen verfolgt und hoffte, auch einmal über ein Büschel Totentrompeten zu fallen.

Nach gut 20 Minuten im Wald sollte es genau so kommen. Meine Freundin erntete ein paar Pfifferlinge am Hang und ich stand wartend vor einem Nest Totentrompeten.

Toll, was für ein Pilzjahr!

Nach einer weiteren halben Stunde sind wir wieder Richtung Heimat aufgebrochen und der Fund ist bereits im Dörrautomaten.

Ein ganz besonderer Fund wurde mir noch von meinen Kindern überreicht, es handelt sich um den äußerst seltenen Marzisteinpilz.

Ich gehe hier von einer Erstmeldung aus. ;-)

Ganz liebe Grüße, Stefan & Dani«

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Auch der Vordertaunus ist dieses Jahr früh dran

Jürgen W. schreibt am 17. August 2017:

»Hallo Pilzfreunde,

die hier zu findenden Meldungen zum Soonwald kann ich nur bestätigen.

Heute musste ich aber feststellen, dass es dort vergangene Woche weit besser aussah.

Morgen werde ich erneut im Frankfurter Stadtwald suchen. Dort wachsen zurzeit vor allem die Rotfußröhrlinge und die Schirmpilze. Bisher konnte ich allerdings erst eine Krause Glucke finden.

Bilanzierend kann man sagen, dass die Pilze dieses Jahr früh dran sind, was auch für den Vordertaunus gilt. Dennoch sind 14 verschiedene Arten Speisepilze, die ich bislang gefunden habe, nicht übermäßig viel.

Gruß Jürgen W.«

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