Pilzticker Hessen 76
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Foto: Ein schönes Foto von einer, wie man sieht, wohlverdienten Pause auf einer Ruhebank im Wald. Im Korb haben sich bereits herrliche Pilze angesammelt, im Hintergrund verlockt die Waldlandschaft mit Licht und Schatten zu weiterer Suche. Aber erst einmal ist Verschnaufen angesagt. Das hat sich Stefan, der diese Saison dem Pilzticker tolle Funde mit herrlichen Fotos melden konnte, redlich verdient.
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Stefan schreibt am 22./23. September 2017:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
es ist Samstagnachmittag, ich sitze gerade noch im Wald und ruhe mich aus. Heute musste ich für meinen schön sortierten Pilzkorb mal wieder richtig ackern. Vorbei die schöne Zeit des blöoßen Aberntens. ;-)
Es ist immer noch recht trocken bei uns. Dennoch konnte ich in meinem Hauswald einen Steinpilz, Trompetenpfifferlinge, Pfifferlinge und eine Hand voll Totentrompeten fangen.
Gestern, also am Freitag, war ich erst spät in den Wald gekommen. Ich bin zusammen mit Fabiano in den Spessart an meine Steinpilzstellen gefahren, um zu prüfen, was das Wachstum macht.
Wir konnten sowohl große, teils schon überständige, als auch kleine kernige Steinpilze finden.
Die Fliegenpilze kommen nun ebenfalls häufig raus, sind aber teils
schon recht vertrocknet, was dafür spricht, dass es bei uns gerne nochmal
regnen darf.
Wir wollten anschließend noch einem meiner Pfifferplätze einen Besuch
abstatten, aber auf dem Weg zurück zum Auto ging auch schon die Sonne unter.
Am Sonntag werden wir daraus ein leckeres Essen für uns und unsere Frauen zaubern.
Aus den wurmfreien Steinpilzen werde ich noch ein Carpaccio zaubern.
Ganz liebe Grüße, Stefan & Fabiano«
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Foto: Die Sonne ging bereits unter, als Stefan dieses Foto von den Pilzen machte, die er gegen Freitagabend zusammen mit Fabiano im Vorspessart gefunden hat. (2 Fotos © Stefan)
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Foto: Getoastete Brotscheiben mit frischen Pilzen sind eine schnelle und leckere Mahlzeit. Nur bitte die Parasole gut durchgaren!
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Stefan schreibt am 21. September 2017:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
nach einer bisher stressigen Arbeitswoche mit einigen Überstunden war
ich heute Morgen um 4 Uhr wach und habe beschlossen, früh zu beginnen,
um dann um 15 Uhr zum Durchatmen in die Pilze zu gehen.
Die heutige Ausbeute nach zwei Stunden in einem Kiefernwald abei Rodgau war abwechslungsreich und konnte sich sehen lassen. Ein Waldchampignon, eine gute Hand voll Pfifferlinge, eine kleine Krause
Glucke, sieben knackige Maronen, zwei knackige Rotfüße und fünf schöne
Parasole kamen zusammen.
Die Krönung heute waren die Parasole, denn uns beide verbindet eine unangenehme Historie.
Vor vier Jahren hatte ich meine ersten zwei Parasole zum Probieren gesammelt. Es war ein besonderer Tag, denn ich hatte auch zum ersten Mal
rund 30-40 Steinpilze bester Qualität gefunden. Überglücklich und noch etwas im Rausch der Freude, fuhr ich zu meiner
Pilzsachverständigen, um mir meinen Fund freigeben zu lassen. Anschließend ging es nach Hause. Es war schon recht spät.
Stefans Fehlschlag mit seinen ersten Parasole
Im Eiltempo habe ich die Parasole paniert und in die Pfanne gelegt. Die Herdplatte hatte ich auf die höchste Stufe eingestellt, so dass die Panade leider ruckzuck dunkelbraun wurde.
In der Annahme, dass sie gut durchgegart sind, haben wir die zwei Neulinge dann gefuttert.
Sie waren sehr lecker, doch in der Eile hatte ich sie offensichtlich nicht ausreichend durchgebraten.
Was die folgenden zwei Tage Programm war, kann sich wohl jeder vorstellen. Ich hatte anschließend von Pilzen so die Nase voll, dass ich alle
Steinpilze verschenkt und den Rest des Herbstes keine Pilze mehr sammeln
war. Ich könnte heute noch heulen, wenn ich an die wunderschönen Steinpilze denke.
Nun habe ich heute nach 4 Jahren das erste Mal wieder Parasole gesammelt, zubereitet und gegessen. Dieses Mal aber mit genügend Zeit beim Ausbacken.
Liebe Grüße Stefan«
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Foto: Die Parasole (hinten Mitte) sind Geschichtenerzähler in Stefans Pilzbiographie. Aber Hand aufs Herz: So mancher Pilzsammler teilte gewiss das Parasol-Erlebnis von Stefan. Einen kenne ich... (2 Fotos © Stefan)
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Oliver schreibt am 20. September 2017:
»In den Wäldern um Bad Orb im Main-Kinzig-Kreis gingen meine Frau und ich heute Morgen spazieren. Aus Gewohnheit nahm ich meinen kleinen Korb mit, um eventuell ein paar Pilze zu sammeln.
Nach einer halben Stunde traute ich plötzlich meinen Augen nicht: Ein ganz kleiner Fichtenwald stand voller Rotfußröhrlinge. Alle super klein und knackig!
Innerhalb einer halbe Stunde hatte ich ca. 3 Kilo geeerntet und der Korb war voll.
Es waren so viele da, dass andere Pilzsammler auch noch sammeln können. Dann ging's zurück zum Auto.«
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Foto: So viele »Tröten« und sooo große! Entdeckt hat die Herbsttrompeten Bettina, was ausgerechnet der mitteilungsfreudigen Lenka mal für zehn Minuten die Sprache verschlug. Im weißen Schälchen sehen wir Lila Lacktrichterlinge. (Foto © Lenka)
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Lenka schreibt am 18. September 2017:
»Gestern war ich wieder im Hardtwald (Hochtaunus) unterwegs.
An meinen Lieblingsplätzen standen die üblichen Verdächtigen wie Violette Lacktrichterlinge und Krause Kraterellen, aber auch Duftleistlinge und immerhin ganze drei Minipfifferlinge.
Dann war meine Reitfreundin Bettina einen Moment lang unbeaufsichtigt. Kurze Zeit später Kreischalarm: »Guck mal, hier sind ganz viele Tröten!« Typisch für einen Pilzfrischling das Anfängerglück im Gebüsch einer Fangstrecke, die ich schon x-mal abgegrast hatte: eine sehr alte Rotbuche mit einem Fußkranz aus Totentrompeten in voller »Blüte«. Büschelweise, rundherum, viele, alle 10-15 cm groß, erntereif.
Lenka im Sammelrausch. Trockener Kommentar von Bettina: »Das glaubt mir keiner, dass DU mal zehn Minuten sprachlos bist!« Zugegeben, das kommt sonst eher selten vor.
Später krönten wir dann unsere Jagd noch mit weiteren Krausen Kraterellen und Semmelstoppelpilzen. Eine kleine Hexe nahmen wir auch noch mit.
Jetzt trocknen zu Hause die »Tröten«(!), heute Abend gibt’s Pfifferlings-Dreierlei und dann freuen sich noch viele Kollegen und Nachbarn über ihren Anteil.
Zum Ende der Woche sollte es dann eigentlich auch wieder mit den Steinpilzen losgehen. Hoffe ich wenigstens. Habe mich jedenfalls schon mal mit Bettina verabredet – ihr Talent darf man wohl nicht unterschätzen. Letztes Jahr hatte sie nämlich eine neue Steinpilzstelle entdeckt. Und nein, ich vermiete sie NICHT!
Herzliche Grüße Lenka«
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Oliver schreibt am 16. September 2017:
»In den Wäldern um Bad Orb im Main-Kinzig-Kreis geht es so langsam wieder los. Ich habe heute Morgen zwei Steinpilze, Maronen, Trompetenpfifferlinge, Pfifferlinge, Fichtenreizker, Kuhmäuler, Parasole, Semmelstoppelpilze und Goldröhrlinge gefunden.
Auffallend ist das derzeit starke Wachstum der Täublinge, bei denen ich mich aber noch nicht gut auskenne.
Von meinen gefundenen 1,5 Kilo gibt es heute Abend eine leckere Mischpilzpfanne, der Rest wird eingefroren.
Liebe Grüße Oliver«
Jürgen W. schreibt am 16. September 2017:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
ich war gestern mit einem Pilzlehrling im Taunus.
Es war mehr als mau. Wir fanden Pilze, die kaum jemand kennt. Da ich vor zwei Tagen meinen Herzschrittmacher getauscht bekam, war ich auch ganz froh, dass sich der Nachwuchs und nicht ich mich bücken musste und ich es bei guten Ratschlägen und Erklärungen belassen konnte.
Nun, letzten Endes konnte er sich dann doch eine gute Pfanne Pilze backen. Ich hoffe nur, dass der Regen der letzten Zeit nun auch endlich bei den Pilzen Wirkung zeigt.
Gruß Jürgen«
Foto: Die Arbeitskollegen können zu Stefans Einladung mit Pilzessen kommen. An bester frischer Ware mangelt es nicht, die Semmelknödel mit Putenschnitzel und Pfifferlingsrahmsoße werden sicher ein Hit.
Stefan schreibt am 16. September 2017:
»Hallo lieber Heinz-Wilhelm, hallo liebe Pilzfreunde,
nachdem ich jetzt mangels Regen zwei Wochen keine Pilze sammeln war und ich die Zeit mit Pilzbüchern und
Sommertrüffel aus der Frankfurter Kleinmarkthalle überlebt habe,
melde ich mich heute eindrucksvoll zurück.
Ich habe für morgen Arbeitskollegen zum Essen eingeladen. Selbstgemachte Semmelknödel mit Putenschnitzel und Pfifferlingsrahmsoße sind geplant. Ich habe zwar noch ein paar Kilo eingefrorene, aber mein Stolz ließ es
nicht zu, vor allem jetzt, da es endlich geregnet hatte, nicht doch nach
frischen zu suchen.
So bin ich heute Morgen mit meiner Freundin in den Spessart zu meiner Lieblingsstelle gefahren. Wegen der Trockenheit und der Konkurrenz hatte ich keine große Hoffnung.
Es kam ganz anders. Nur ein paar Meter den Hang rauf lachten uns
zur Begrüßung gleich drei prächtige Kiefernsteinpilze an, der größte von fast 400 Gramm.
An unserer ersten Pfifferlingsstelle fanden wir außer einigen überständigen Exemplaren nichts. Ermunternd war das nicht gerade.
Die große Pfifferlingsstelle liegt nur gut 200 Meter weiter. Endlich dort angekommen, traute ich meinen Augen nicht: der gesamte Waldboden leuchtete goldgelb. Es war viel mehr als erhofft! Diese Stelle habe ich in diesem Jahr nun schon zum dritten Mal abgeerntet, und zwar jedes Mal mit gut drei Kilo. Ich kann berechtigterweise hoffen, dass ich diese Stelle für mich alleine habe.
Anschließend fuhren wir einen Ort weiter, wo ich mal nach den Steinpilzen sehen wollte. Statt ihrer fanden wir einige wunderschöne Maronen, zwei Rotkappen, einen Flocki - und ein paar weitere Steinpilze.
Oma, die auf unseren kleinen Nachwuchspilzner aufgepasst hatte, während
wir unterwegs waren, bekam natürlich eine gute Portion Pfifferlinge ab.
Und unsere Nachbarin, die über unsere heutige Ausbeute nicht schlecht
staunte, bekam ebenfalls ein Töpfchen Pfifferlingsbutter. ;-)
Ich bin äußerst gespannt, was uns die nächsten Wochen noch erwartet.
Ganz liebe Grüße, Stefan und Dani«
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Foto: So leuchtete es Stefan und Dani entgegen, als sie zu ihrer Pifferlingsstelle kamen. Ein sagenhafter Anblick, wie ihn eigentlich nur Österreich-Urlauber aus mit Eierschwämmen überwachsenen Steilhängen kennen. (2 Fotos © Stefan)
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Foto: Wenigstens diese Semmelstoppelpilze haben den örtlichen Sturm bei Eltville überlebt. Marc schätzt sie wegen ihrer festen Konsistenz und ihres leicht nussigen Geschmacks. Recht hat er damit!
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Marc schreibt am 12. September 2017:
»Hallo Heinz-Wilhelm,
heute war ich nach der Arbeit noch in meinem Lieblingswaldstück im Taunus bei Eltville unterwegs, in der Hoffnung, ein paar schöne Pilze fürs Abendessen zu finden. Dieses Waldstück ist durch die unterschiedliche Zusammensetzung an Buchen, Fichten, Eichen, Kiefern etc. sehr vielseitig.
So habe ich hier an verschiedenen Stellen schon so ziemlich alle Pilze gefunden, die ich kenne. Daher mag ich dieses Waldstück so, man geht selten mit leeren Händen nach Hause.
Als ich dort ankam, bot sich mir allerdings ein schockierender Anblick. Der Wald war verwüstet, offensichtlich hat eine heftiger lokaler Sturm den Wald kürzlich sehr hart getroffen. Vor allem viele Fichten hat der Sturm entwurzelt, aber es waren auch Buchen und sogar massive Eichen dabei. Das Foto unten zeigt nur einen Hauch der Zerstörung, ich war wirklich erstaunt über die Naturgewalt, die dort gewütet hat.
Foto: Wie Kraut und Rüben sieht es aus, wo die kreuz und quer hingestreckten Fichtenstämme liegen. An solchen Windwurfflächen wachsen in den Folgejahren manchmal seltene Pilzarten. Nach den Rodungs- und Abräumarbeiten könnte hier auf dem Nährboden der abgeschälten Rinden zum Beispiel die sehr seltene Bischofsmütze, eine hoch giftige Lorchelart, auftreten. Nichts für die Küche, wohl aber für den Fotoapparat.
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Da ich nun aber immer ein gutes Stück mit dem Auto bis zum Wald fahren muss, wollte ich trotz des Anblicks nicht gleich umkehren, ohne mein Glück zu versuchen. Auch wenn ich ahnte, dass auch die Pilze unter dieser Verwüstung gelitten haben mussten.
Es zeigte sich schnell, dass viele meiner Stellen durch die vielen umgekippten Bäume schlichtweg nicht zugänglich waren. Über 1 ½ Std konnte ich bis auf einige Täublinge, mit denen ich leider noch nichts anfangen kann, nichts Brauchbares finden. Von Steinpilzen, Hexenröhrlingen oder Maronen an den mir bekannten, noch erhaltenen Stellen, keine Spur.
Am Ende hatte ich dann in einem weitestgehend unbeschadeten Buchenwaldstück aber doch noch Glück und konnte in kurzer Zeit knapp 1,5 kg Semmelstoppelpilze einsammeln. Das hat mich sehr gefreut, da diese Pilze in meiner persönlichen Rangliste wegen ihrer festen Konsistenz und ihrem leicht nussigen Geschmack sehr weit oben stehen.
Ich bin gespannt, wie sich dieser Wald in den nächsten Jahren entwickelt, schätze aber, dass die Pilzvielfalt, gerade was die Mykorrhizapilze angeht, eine Weile braucht, um sich wieder zu erholen.
Viele Grüße aus Mainz, Marc«
Foto: Besonders am Übergang zum Fichtenjungwald wurden Fichten des Hochwaldes vom Sturm hingerafft. (3 Fotos © Marc)
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Foto: Die Birkenporlinge füllten Annas Körbchen schnell, die Pfifferlinge kamen gerade recht für eine Pilzmehlmischung.
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Anna schreibt am 8. September 2017:
»Hallo Heinz- Wilhelm,
trotz des trockenen Waldes zog es mich heute zu meinen Birken am Rand von Kassel. Es gibt wirklich sehr viele Birkenporlinge. Geerntet habe ich aber nur an drei Bäumen, da war das Körbchen bereits voll. Auch an Nachwuchs fehlt es nicht, so dass ich mich wieder zur Genüge an dem köstlichen Getränk laben kann.
Ein paar Eierschwammerln gab es auch noch. Zum Trocknen für meine Pilzmehlmischung gerade richtig. Die alten Baumstümpfe sind zurzeit übersät mit Grünblättrigen Schwefelköpfen, zwar schön anzuschauen, aber giftig.
Mal sehen, ob ich heute im Kellerwald fündig werde. Es fehlt einfach der Regen.
Allen ein pilzreiches Wochenende!
Anna«
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Foto: Jeder, der Birkenporlinge sammelt, weiß, dass die Ernte am liegenden toten Baumstamm am bequemsten ist. Wenn sie dagegen in luftiger Höhe wachsen, wird es schwierig oder gar unmöglich, sie herunterzuholen. (2 Fotos © Anna)
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