Pilzticker Hessen 90: Pilzfunde im Bundesland Hessen vom 12.11.2018 - 09.03.2019



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Bärlauchfreuden bei Bad Vilbel als Auftaktübung für die erhofften Speisemorcheln


Foto: Noch ist der Waldboden licht, bilden die ersten Bärlauchblätter noch keine Horste und lassen das Laub noch durchschauen. In ein, zwei Wochen ist es damit vorbei und ein sattgrüner Teppich deckt den gesamten Boden zu. (4 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 9. März 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

mit zum Ersten, was uns Mutter Natur im Frühjahr schenkt, gehört der Bärlauch.

Wie bereits im vergangenen Jahr um diese Zeit, so zog es Fabiano und mich auch heute wieder in den Bad Vilbeler Stadtwald.

Dort zeigt sich der Bärlauch momentan als noch lückenhafter Teppich; in spätestens zwei Wochen wird er dort kilometerweit in durchgängigem Grün den gesamten Waldboden bedecken.

2 Fotos: Wir sehen im Glas in Essig eingelegte Bärlauchknospen sowie Stefans viergeteilten Korb, in dem frische junge Bärlauchblätter sowie eine Handvoll Knospen im Bett einiger weiterer Blätter Platz gefunden haben. Geht es nach Stefan, so finden in diesen Fächern alsbald Speisemorcheln ihren Platz.


Das Schöne aber ist, dass die Blätter jetzt noch ganz zart sind. Ich habe sie gewaschen, trocken getupft, in Streifen geschnitten und portionsweise eingefroren. Das klappt super und man hat das ganze Jahr über Bärlauch zur Verfügung.

Auch eine Handvoll Knospen konnte ich nebenbei sammeln. Ich habe sie zusammen mit Senf- und Pfefferkörnern in Essig eingelegt.

In den nächsten zwei Wochen werde ich dann wohl nochmal ein Körbchen füllen, um Pesto zu machen. Und anschließend, so hoffe ich, finde ich endlich meine ersten Speisemorcheln.

Liebe Grüße aus Hessen, Stefan«


Foto: Jetzt, im Frühstadium, sind die Bärlauchblätter am besten. Sie sind ganz zart und stecken voller Vitamine. Ein toller Jahresvorrat für die Tiefkühltruhe!





Eine Demi-Glace krönt die angebratenen Totentrompeten à la Antonio Carluccio


Stefan schreibt am 6. Januar 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ich wünsche dir und allen Pilzfreunden ein gutes neues Jahr, viel Erfolg und Gesundheit für 2019.

Den gestrigen Tag hatte ich mit dem Gedanken begonnen, die restlichen getrockneten Pilze aus 2017zu verarbeiten. So habe ich über Stunden hinweg aus knapp 4 Litern Fond und Rotwein zusammen mit Kräutern und getrockneten Rotkappen, Krausen Kraterellen, Maronenröhrlingen und Totentrompeten 250ml Demi-Glace gekocht.

Das ist eine Reduktion, die als Basis zum Ansetzen für (Braune) Saucen dient. Von den verwendeten und getrockneten Pilzen kam je eine gute Hand voll in den Ansatz zum Auskochen. Das hat unglaublich lecker geduftet und man kann sich vorstellen, welch starker Pilzgeschmack in der Reduktion steckte.


2 Fotos: Wir sehen die Demi-Glace zu Beginn des Einkochens auf dem linken Foto. Man kann sich den Duft, der von dem Garprozess ausging, gut vorstellen. Rechts auf dem Foto das Endergebnis. Die braune Soße mit hoch konzentriertem Pilzgeschmack ist fertig - und verspricht ein echts Gourmetergebnis. (3 Fotos © Stefan)

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Aus der Demi-Glace habe ich heute eine leckere Soße gezogen, die als Grundlage zu Kartoffelknödeln mit Putenschnitzel und kurz angebratenen Totentrompeten und Krausen Kraterellen serviert wurde. Das Foto oben rechts zeigt das Servierergebnis.

Die Totentrompeten mit etwas Butter und Kräutern kurz anzubraten empfiehlt Pilzstarkoch  Antonio Carluccio in einem seiner immer wieder lehrreichen Bücher. So zubereitet behalten sie einen tollen Biss. Und der Geschmack von Totentrompeten zählt ohnehin mit zum Besten.

Es war ein herrlich geschmackvoller und pilzreicher Gaumenschmaus, den wir zu unserem Urlaubsende genossen haben. 

Natürlich waren wir immer mal wieder in den Wäldern bei uns spazieren. So konnte ich bis vor zwei Wochen noch etliche Parasole, Krause Glucken und Austernseitlinge ausfindig machen, da die Temperaturen und der Niederschlag mitspielten.

Auch gestern Mittag haben wir wieder einen kleinen Spaziergang gemacht. Und siehe da, die ersten Judasohren und Samtfußrüblinge trauen sich ans Tageslicht. Es ist schön, endlich wieder Pilzreichtum im Wald sehen und beobachten zu dürfen, auch wenn wir derzeit nicht aufs Sammeln aus sind.

Die besten Grüße aus Hessen, Stefan & Familie«

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Kassel: Ein Waldgeschenk zum 3. Advent für Anna


Foto: Ob dies wirklich »feinste weiße Birkenporlinge« sind? Sobald sich dunkle Flecken oder Löcher - hier und auf dem zweiten Foto gut zu erkennen - auf der Unterseite befinden, ist Vorsicht geboten. Oft handelt es sich dabei um Einstichlöcher von Mücken, die ihre Eier abgelegt haben. Nicht selten erwacht daraus nach einiger Zeit im verschlossenen Glas unerwünschtes Leben. (2 Fotos © Anna)

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Anna schreibt am 16. Dezember 2018:

»Hallo liebe Pilzfreunde,

am Freitag kam ich mit dem Bus aus Kassel, als meine innere Pilzstimme mir riet, doch einmal auszusteigen und bei den Birken nachzuschauen. Dort hatte ich letztmalig im Oktober Birkenporlinge geerntet.

Ich konnte es nicht glauben. 2 ½ Kilo feinster weißer Birkenporlinge konnte ich von »meinen« drei Birken pflücken. Sie waren alle im Topzustand und so stand am Abend unplanmäßig Pilzeschneiden auf dem Programm. Damit ist mein Wintervorrat aufgefüllt.

Ich schätze den Tee sehr, den leicht bitteren Geschmack finde ich herrlich. Mein Dank dem Wald mit den Birken und meiner inneren Pilzstimme...

Allen einen gesegneten 3. Advent.

Anna«


Hessischer Spessart: Maronen- und Birkenporlingsfunde für Micha



Micha hat bei seinem Spaziergang im hessischen Spessart noch einige Maronenröhrlinge (Foto rechts) gefunden, trotz leichten Nachtfrostes. Außerdem sei er auf viele Birkenporlinge gestoßen (Foto oben).

(2 Fotos © Micha)

(12. Dez. 2018)

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Ein später Inspektionsgang mit überraschendem Fund im Hessischen Spessart


Foto: Der Inspektionsgang im Hessischen Spessart blieb für Micha nicht ergebnislos. Er fand nicht wenige Maronenröhrlinge, über die er sich freute. (2 Fotos © Michael)

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Michael schreibt am 19. November 2018:

»Als ich am Sonntag trotz des Nachtfrostes noch einmal in den hessischen Spessart fuhr, um nach ein paar Stellen zu schauen, fand ich doch tatsächlich die ein oder andere Marone. Es waren zwar nicht die schönsten, dennoch nahm ich sie mit und freute mich.

Nach diesem Fund habe ich weiterhin die Hoffnung, dass die doch eher schlechte Saison noch nicht gänzlich vorbei ist.

Gruß aus Frankfurt,  Micha«




Südlich Kassel: Die Steinpilze sind leider vergreist, die Judasohren hingegen schön


Karin schreibt am 14. November 2018:

»Hallo,

an meinen Pilzecken südlich Kassel gab es leider nur noch Steinpilz-Methusalems.

Dafür wachsen jetzt bei dem feuchten Wetter im Garten ein paar schöne Judasohren als Suppeneinlage.

Liebe Grüße aus Nordhessen, Karin«

(Foto © Karin H.)

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Schopftintlinge aus dem Weilburger Kreisverkehr


Raustausch schreibt am 12. November 2018:

»Hallo,

wollte nur kurz berichten über einen Glücksfund mitten auf der Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs in der Nähe von Weilburg. Schopftintlinge sind einfach köstlich. Gefunden habe ich sie gestern.«

(Foto © Raustausch)

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Lieber Raustausch,

hier wird der Name zum Pflichtprogramm: Das Exemplar in der Mitte sollte rausgetauscht werden, das hat ja schon pechschwarze, d. h. zerfließende Lamellen. Tipp: VOR dem Transport die Stiele rausdrehen, das konserviert bei Schopftintlingen die Hüte. Die Stiele eignen sich übrigens sehr gut zum Trocknen, um ein Würzpilzpulver zu gewinnen. 

Viele Grüße Heinz-Wilhelm

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