Pilzticker Hessen 95: Pilzfunde im
Bundesland Hessen vom 19.05.2019 - 26.05.2019



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Main-Kinzig-Kreis: Ein strategischer Wechsel mit schönstem Eichenrotkappen-Ergebnis


Foto: Da hatte Stefan den richtigen Riecher! In einem ihm unbekannten Wald, den er sich im vergangenen Dürrejahr ausgeguckt hatte, fand er diese herrlichen Raufüße, nämlich vier Hainbuchenraufüße sowie neun Eichen- oder Laubwaldrotkappen. Alle 13 Pilze waren von ausgezeichneter Qualität. (3 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 26. Mai 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

ich habe es heute Mittag mal wieder geschafft, mir einen neuen Wald vorzunehmen, den ich auf meinen unzähligen ergebnislosen Pilzgängen 2018 ausfindig gemacht hatte.

Als überdurchschnittlich ehrgeiziger Mensch, der ich bin, wollte ich ja im Dürrejahr 2018 einfach nicht akzeptieren, dass es keine Pilze gab, und fuhr mit Fabiano sogar bis in den Schwarzwald. Nach dortigen Erlebnissen und Erfolgen in reinen Steinpilzgebieten besinne ich mich heute aber wieder auf die Suche in Wäldern vor meiner eigenen Haustür, die mir, wie ich inzwischen weiß, große Pilzvielfalt bescheren.

Dass dieser Weg der richtige ist, zeigte der heutige Tag auf das Schönste. So fand ich bei meinem Gang - in wie gesagt neuem Suchgebiet - neun wunderschöne Eichenrotkappen, vier Hainbuchenrauhfüße und, wie ich vermutet und gehofft hatte, in einem ebenfalls mir unbekannten Waldgebiet noch fünf gute und sehr viele überständige Spitzmorcheln. Sechs junge Eichenrotkappen ließ ich zum Weiterwachsen stehen.

Mir ist klar, dass auch das nötige Quentchen Glück zu solchen Funden gehört. Wer aber die richtigen Schlüsse zieht und nichts unversucht lässt, dem ist es doch gerne hold!

Beste Grüße, Stefan«

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2 Fotos: Auch auf Spitzmorcheln hatte Stefan in einem ganz bestimmten Wald gehofft, um gestern diese zwei und viele überständige zu finden. Damit hat er für die kommenden Jahre einen weiteren tollen Wildmorchelplatz entdeckt.

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Darmstadt: Die ersten Safranschirmlinge für Lars


Lars schreibt am 26. Mai 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

beim Spaziergang durch eine Darmstädter Parkanlage entdeckte ich eine Gruppe schöner junger Schirmlinge. Beim Anschneiden verfärbte sich der Stiel erst orange-rot, später dann weinrot (siehe Foto rechts). Damit hatte ich die für mich ersten Safranschirmlinge gefunden. Den ganz geschlossenen Köpfen gebe ich noch einen Tag zum Weiterwachsen.

Dann fällt auch das Panieren und Ausbraten leichter. Ich hoffe, ich kann die giftigen Doppelgänger ausschließen, da sich der Fundort in einer Parkanlage unter einigen Schatten spendenden Platanen befand. Die giftigen Arten sollen eher in Gärten und auf Komposthaufen wachsen und generell wärmeliebender sein.

Jedenfalls freut es mich, fast wöchentlich von einem erfolgreichen Pilzgang zu berichten. Ein sehr schöner Pilzfrühling bzw. -frühsommer!

Weiterhin allen Pilzfreunden ein erfolgreiches Jahr!

Beste Grüße Lars«

(Foto © Lars)

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Erste winzige Pfifferlinge und Perlpilzscharen als Eindringlinge in Stefans Hauswald


Foto: Wo kommen die denn auf einmal her? Perlpilze hat Stefan in seinem Hauswald im Main-Kinzig-Kreis noch nie gesehen. Jetzt marschieren sie auf einmal in ganzen Trupps auf. (5 Fotos © Stefan)

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Stefan schreibt am 25. Mai 2019:

»Hallo lieber Heinz-Wilhelm,

es ist endlich soweit, die ersten meiner heiß geliebten Pfifferlinge trauen sich ans Tageslicht. Sie sind wie immer pünktlich zwischen Mitte und Ende Mai.

Gleich an zwei Plätzen fand ich sie. Dort allerdings, wo ich sie am ehesten erwartet hätte, ist noch nichts zu sehen. Es liegt dort allerdings auch sehr viel Laub, das ich nicht durchwühlen möchte.

Auf meiner Runde, die ich nun seit drei Wochen regelmäßig laufe, standen außerdem noch einige Flockenstielige Hexenröhrlinge, von denen aber nur zwei brauchbar waren. Ihnen gestellten sich noch ein Frauentäubling, fünf nachgewachsene 1A-Spitzmorcheln und etliche Perlpilze hinzu, die heute die dominierende Art war.

Das ist außergewöhnlich, denn üblicherweise finde ich in diesem meinem Hauswald sonst keine Perlpilze. Die Artenvielfalt, die sich dort so früh im Jahr bereits entwickelt, ist  beeindruckend!

Ganz liebe Grüße, Stefan«


4 Fotos: Ein erster Pfifferlings-Winzling hat in Stefans Hauswald das Licht der Welt erblickt (oben links). Daneben räkelt sich eine Spitzmorchel im Laub. Unten links eine Flockenstielige Hexe, rechts ein Frauentäubling.





Diemelstadt: Pilzgänge im Mai sind herrlich, erst recht mit Spitzmorcheln und Maipilzen


Jürgen S. schreibt am 19. Mai 2019:

»Lieber Heinz-Wilhelm,

obwohl ich die Tage sehr eingespannt war, konnte ich mal wieder in »meinen« Wald bei Diemelstadt gehen, und zwar zu meinen Maipilz- und Morchelstellen.

Es ist herrlich, im Mai im Wald zu sein, wenn es überall grünt und die Frühlingsblumen blühen! Noch schöner ist es, wenn an den Morchelplätzen hier und da immer noch frische Spitzmorcheln (3. Foto rechts) zu finden sind. 

Auch die Maipilze drücken immer noch kräftig nach, teilweise in richtig starken Büscheln, wie man auf dem ersten Foto sieht. Ich konnte reichlich ernten, die Pilze waren von ausgezeichneter Qualität (2. Foto rechts).

Dir und allen Pilzfreunden noch einen schönen Sonntag!

Viele liebe Grüße, Jürgen«

(3 Fotos © Jürgen S.)

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Auch Lars staunt bei Darmstadt über die frühe Vielfalt der Pilze


Foto: Diese Nelkenschwindlinge konnte Lars als persönlichen Erstfund verbuchen. Sie überzeugten ihn in einer Rahmsoße zu Spätzle. (3 Fotos © Lars)

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Lars schreibt am 19. Mai 2019:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

nachdem es auch in und um Darmstadt in der letzten Zeit vielversprechende Witterungen für die ersten Pfifferlingsfunde gab, beschloss ich, das Waldgebiet, in dem ich in den beiden Jahren zuvor Pfifferlinge gefunden hatte, aufzusuchen. Außerdem lud das perfekte Maiwetter zu einem sonntäglichen Spaziergang ein. Pfifferlinge konnte ich auf meiner Tour nicht entdecken, dennoch gab es einige spannende persönliche Erstfunde.

Das Waldgebiet besteht hauptsächlich aus einem Buchen-Eichen-Wald. So konnte ich auch einige Arten finden, die sich typischerweise mit Laubbäumen vergesellschaften oder deren abgestorben Äste zersetzen.

Zuerst fand ich in den feuchteren Wegrandgraben einige Äste, auf denen Sklerotienporlinge (Erstfund) wachsen. Da meinen gefundenen Porlingen ein von der Literatur nachgesagter markanter Geruch fehlt und sie generell von kleinem Wuchs sind, würde ich sie nicht dem Schuppigem Porling zurechnen.


Foto: Auch dieser Sklerotienporling erfreute Lars als Erstfund. Diese Pilzart schmeckt durchaus passabel, ist aber zäh, so dass nur sehr junge Pilze für die Küche taugen.

Pilz-Ticker-Hessen


Zudem entdeckte ich noch einige Maiporlinge, denen die Schuppen auf der Hutseite fehlen und die vor allem am Stiel ein grau-braun genattertes Muster haben. Unterhalb eines Baumstumpfs sammelten sich schon sehr überständige Grünblättrige Schwefelköpfe. Pech hatte ich mit den ebenfalls überständigen Lungen- oder Austernseitlingen an zwei umgefallenen Buchen. Hier war leider kein verwertbarer Pilz mehr auszumachen.

Zwischendurch fand ich immer mal wieder eine Ansammlung Glimmertintlinge sowie Breitblättrige Holzrüblinge. Ein weiterer Erstfund war ein Triplett Buchenschleimrüblinge, die auf der sonnenabgewandten Seite eines Hanges auf einem Buchenast wuchsen. Ich schätze, auf dieser Seite des Hangs hielt sich die Feuchtigkeit besonders gut.

Zwar werde ich heute nur die Sklerotienporlinge einer Kostprobe unterzogen, dennoch war ich als eigentlicher Herbstsammler überrascht, wie vielfältig die Pilzwelt bereits im Frühling sein kann.

Einen weiteren schönen persönlichen Erstfund hatte ich unter der Woche in einer Parkanlage mit einem im perfekten Bogen gewachsenen Hexenring Nelkenschwindlinge. Ich konnte auch die nachgesagte Regenerationfähigkeit der Schwindlinge unter Beweis stellen.

Weil ein Großteil der Pilze nicht mehr wirlich frisch aussah, hatte ich sie über Nacht im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch eingeschlagen. Am nächsten Tag sahen alle wieder richtig knackig aus. Insgesamt konnten die Nelkenschwindlinge dann auch in einer Rahmsoße mit Spätzle überzeugen.

Allen Pilzfreunden weiterhin volle Körbe und Beste Grüße, Lars«


Foto: Dicht an dicht stehen die Nelkenschwindlinge im Bogen in einem Park in Darmstadt.

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