Pilzticker RP 69
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Margit und Oliver schreiben am 19. November 2020:
»Noch einmal fuhren wir in den Soonwald, um knackige Steinpilze zu finden. Das Wetter war gut, in der letzten Nacht hatte es geregnet und heute schien die Sonne, wenn auch nicht den ganzen Tag. Die Temperatur betrug noch cirka um 15 Grad, also beste Voraussetzungen, um sie noch zu finden.
In unseren ersten Suchgebieten standen jedoch noch keine Steinpilze, sondern vereinzelt Anisegerlinge und einige ältere Fichtenreizker.
In einem kleinen Fichtenbestand war es dann soweit. Auffällig, dass wir öfters Zwillingspärchen von herrlichsten Fichtensteinpilzen fanden, einmal sogar einen Drilling. Auch waren tadellose Einzelexemplare dabei, qualitativ die allerbesten Fundstücke. Die Fotos (rechts) mögen davon zeugen. In diesem kleinen Wald konnten wir uns den Großteil unseres Gesamtfundes sichern.
Das Dörrgerät kam schnell wie gewünscht und arbeitet prima
Wegen einer späteren Autopanne vergaßen wir, ein Foto vom Gesamtfund zu machen, dafür machten wir beide Fotos von schönen Steinpilzen im Wald. Die nächsten Tage soll es kälter werden. Ob wir dann noch einmal so schöne Funde machen werden, ist fraglich.
Unser bestelltes Dörrgerät traf erfreulich schnell bei uns ein, so dass es mittlerweile seinen ersten Trockengang zu unserer vollsten Zufriedenheit hinter sich hat. Am Abend habe ich ein Risotto mit frischen Steinpilzen gekocht.
Die Steinpilze habe ich anfangs in einer tiefen beschichteten Pfanne ohne Öl oder Fett angebraten. Als das Wasser einigermaßen verdampft war, gab ich klein gewürfelte Zwiebeln und Knoblauch hinzu und briet alles weiterhin ohne die Zugabe von Fett.
Als nochmals Wasser verdampft war, gab ich gute Butter hinzu und würzte die Pilze mit grobem Pfeffer und Kräutersalz. Nach etwas Anbraten in Butter löschte ich alles mit einem guten Schuss Rotwein ab und mischte danach in einem leeren Schraubglas Wasser mit zwei Teelöffeln Hühnerbrühe und goss diesen Sud in die Pfanne mit den Pilzen. In der Zwischenzeit kochte ich eine Tasse Wildreis, natürlich al dente.
Der frische Feldsalat, Petersilie und Borretsch kamen unverhofft
Diesen Reis gab ich dann zu den Pilzen in die Pfanne und ließ das ganze noch etwas köcheln. Und fertig war das Gericht.
Zufällig kam mein Nachbar, der »Rodscher«, vorbei und brachte mir frisch gestochenen Feldsalat mit frischer Petersilie und ebenso erntefrischem Borretsch. Im Gegenzug bekam er eine gute Portion Steinpilzrisotto mit nach
Hause und ich machte noch schnell einen herrlichen Feldsalat.
Anscheinend hatte ich gut gekocht, denn es blieb nichts mehr übrig.
Wir hoffen für alle Pilzliebhaber noch auf ein gutes Saisonfinale mit Pilzen, die ein wenig kälteres Wetter vertragen. Bleibt gesund und bleibt im Wald!
Das wünscht euch das Pilzsuchteam Margit und Olli aus dem Nahe-Land«
(3 Fotos © Margit)
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Foto: Noch einmal ein rappelvoller Korb mit Steinpilzen, vermutlich der letzte in diesem Jahr in dieser Schwere. Jürgen geht davon aus, dass es ab jetzt nur noch Einzelfunde sein werden. (2 Fotos © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 19. November 2020:
»Moin Heinz-Wilhelm,
vorgestern waren wir in meiner Mittagspause kurz im Buchenwald oberhalb Trarbach - dort fanden wir noch 5 knackige Steinpilze.
Gestern - ich hatte mir den Vormittag frei genommen - ging es nochmal in den Hochwald. Bei Sonnenschein und zunächst nur 8 Grad haben wir dann innerhalb von zweieinhalb Stunden einen schönen Korb voll Maronen und Steinpilzen (14 Stück, z. B. Foto rechts) sowie eine Flockenstielige Hexe gefunden, allesamt knackig und madenfrei. Der Dörrautomat läuft auf Hochtouren.
Da es noch keinen Frost geben soll, werden wir am Wochenende noch einmal mit den Hunden diverse Waldstücke aufsuchen, denn den Maronen geht es momentan richtig gut. Bei den Steinpilzen ist wohl nur noch mit Einzelfunden zu rechnen.
Ansonsten bereiten wir unsere Nikolauspäckchen vor. Neben den getrockneten Pilzen gibt es als Zugabe Pflaumen- und Mirabellenmus sowie Quittengelee. Abnehmer haben wir in Hessen und Baden-Württemberg sowie in Wien.
Falls es noch etwas zu berichten geben sollte, melden wir uns noch einmal.
Ansonsten allen einen schönen Restherbst und alles erdenklich Gute.
Beatrice & Jürgen«
Lieber Jürgen, liebe Beatrice,
dass ich die Nikolauspäckchen mit ihrem Inhalt graphisch hervorgehoben und für die Überschrift auserwählt habe, hat seinen lieben Grund: ich schätze selbst gewonnene Vorräte, zumal mit Pilzen, sehr und dies besonders, wenn sie einen Brauchtumstag verschönern. Das sind im Jahreskalender die kleinen netten Gesten, die hängenbleiben und sich über die Jahre zu liebenswürdigen Eckpfeilern des Lebens addieren.
Sehr pflegenswert!
Viele liebe Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Das waren noch einmal vier prächtige Abschlusssteinpilze 2020 für Markus! Sie stammten, was das Foto hier nicht widergibt, aus dem Nadelwald. Dem Dörrgerät war die Herkunft egal, es hatte noch einmal schön zu tun. (3 Fotos © Markus E.)
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Markus schreibt am 17. November 2020:
»Lieber Heinz-Wilhelm,
ein letztes Mal zog es mich heute in meinen geliebten Westerwald, Du ahnst es, natürlich noch einmal an meine Pilzplätze im Landkreis Altenkirchen.
Bis auf die omnipräsenten Nebelkappen und diverse Korallenpilze sind alle anderen Arten von Pilzen jetzt deutlich auf dem Rückzug.
Die wenigen Maronen, die ich noch finden konnte, waren entweder zu alt, oder aber vermadet. Dafür waren drei der vier Steinpilze, die ich diesmal im Nadelwald gefunden habe, absolut in Ordnung. Ein Teil befindet sich gerade im Dörrgerät, der Rest ist bereits eingefroren.
In den nächsten Tagen steht dann noch die Herstellung des Pilzpulvers an, dann kann der Winter kommen.
Es war ein lange Saison, die für mich am 1. September begonnen hatte und die mir trotz der Trockenheit ein weit überdurchschnittliches Ergebnis eingetragen hat. So konnten (und können) auch Freunde und Bekannte von meiner Leidenschaft profitieren.
Allen, die sich hier aktiv mit Fotos und Berichten beteiligen, ein Dankeschön! Es macht immer viel Freude sich das anzuschauen!
Dir, lieber Heinz-Wilhelm, ein ganz herzliches Dankeschön, dass Du das so toll präsentierst (und auch manchmal meine Gedanken etwas besser verständlich machst 😉).Da ich leider immer noch keine Stelle gefunden habe, an der ich Winterpilze sammeln könnte, melde ich erst zur neuen Saison wieder.
Allen eine schöne und besinnliche Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und alles Gute für das kommende Jahr - dann hoffentlich bald ohne Pandemie!
Markus«
Lieber Markus,
vielen Dank für Deine netten Worte, mehr noch aber für Deine immer wieder sehr informativen und kurzweiligen Schilderungen mit den herrlichen begleitenden Fotos! Das ist oft Pilz- und Waldatmosphäre pur!
Auch Dir und Deiner Familie wünsche ich einen schönen geruhsamen Jahresausklang und ein erwartungsvolles Wiederlesen bei bester Gesundheit im kommenden Jahr.
Herzliche Grüße Heinz-Wilhelm
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Foto: Ein letzter Steinpilz für Markus in diesem Jahr. Und es war noch einmal ein schöner!
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Foto: Es ging diesmal etwas zäher mit der Steinpilzsuche als bei den letzten Pilzgängen. Margit und Oliver mussten für die zwei Dutzend Steinpilze, die sie im Soonwald fanden, mehr Kilometer machen als zuletzt. Und sei's drum: wie das zweite Foto zeigt, kam wieder eine wunderbare Ausbeute zusammen.
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Margit und Oliver schreiben am 16. November 2020:
»Hallo Heinz Wilhelm,
noch einmal besuchten wir am Wochenende den Sonnwald, um Steinpilze zu finden. Es war nicht mehr so einfach wie in den vergangenenTagen. Wir fanden etwa zwei Dutzend Fichtensteinpilze, mussten dafür aber mehr Kilometer laufen als zuletzt.
Dagegen scheint das Wachstum an Flockenstieligen Hexenröhrlingen (z. B. 3. Foto rechts), vornehmlich in Buchenwäldern, erstaunlicherweise zuzunehmen. Auch die Riesenschirmlinge wachsen jetzt wieder vermehrt, wir ließen sie jedoch stehen. Hin und wieder ließen sich auch noch Anisegerlinge blicken, die bei uns nur zu gerne ihren berechtigten Platz im Sammelkorb finden.
Fichtenreizker fanden wir nicht einen mehr, dafür noch einige Violette Rödelritterlinge und einige Maronen.
Am Abend rief ich noch einen Freund aus Italien an, der gerade hier in Deutschland an Projekten arbeitet und berichtete ihm von unseren Funden. Er schickte mir ein Foto von einem kleinen Teller Pasta mit Funghi Porcini, wie die Steinpilze in Italien heißen.
Man schätzt und isst sie in Italien nur zu gerne, ob man nun selbst Pilzsammler ist oder nicht. Sie gehören einfach zur gehobenen italienischen Esskultur. Hört ein solcher Genießer, wie mein Freund ohne Zweifel einer ist, von solchen Funden wie den unseren und sieht auch noch die eindrucksvollen Fotos, dann kann er seine Freude kaum noch im Zaume halten.
Solche Augenblicke der Wertschätzung für Pilze erzeugen bei mir noch mehr die Passion für diese herrlichen Waldfrüchte, meine Begeisterung entfacht sich noch stärker und es wächst augenblicklich der Wunsch, noch mehr über Pilze zu lernen und sie zu suchen.
Margit hat, wie gewohnt, wieder Fotos für den Pilzticker abgelichtet, was sie gerne macht, solange sie noch wachsen...
Unser Waldtag war übrigens auch wettermäßig sehr schön: das Thermometer zeigte 17 Grad an und die Sonne schien ab und zu. Herrlich!
Alles Gute, liebe Pilzfreunde - und bleibt alle gesund!
Margit und Olli vom Pilzsuchteam Nahe-Land«
(4 Fotos © Margit)
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Trockene Wälder, wochenlang kaum oder gar keine Pilze... Das muss nicht sein! Mit der vorzüglichen Pilzbrut von Hawlik hat das ein Ende. Wie wäre es zum Beispiel mit köstlichen Limonenpilzen?
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