Pilzticker RP 70:
Funde vom 20.11.2020 - 25.11.2020



Pilzticker RP 70




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Das gibt's wohl nur im Soonwald:

Nebel, Treibjagd, eineinhalb Stunden nichts - und dann ein kapitaler Steinpilzkoloss von 675 Gramm


Margit und Oliver schreiben am 25. November 2020:

»In unserem Heimatort Hallgarten zeigte das Thermometer heute Vormittag um die 5 Grad an. Es war zudem sehr nass, weil sich der Nebel in der Nacht teils abgesetzt hatte. Trotzdem drängte ich Margit, doch noch einmal in den Soonwald zu fahren. Auch auf die Hoffnung hin, dass wir auf der höchsten Erhebung vielleicht etwas Sonnenschein erhaschen könnten.

Das Gegenteil sollte der Fall sein. Schon während der Anfahrt wurde der Nebel immer dichter, je höher wir kamen, und als wir am Ellerspring eintrafen, fand dort zu allem Übel auch noch eine Treibjagd statt.

So fuhren wir also notgedrungen ein paar Kilometer weiter in ein Waldgebiet, wo keine Treibjagd stattfand. Bei 3 Grad Celsius ging es im dichten Nebenl auf die Pilzsuche. 

Der entscheidende Tipp kam vom Jagdhaus-Pächter

Im ersten Nadelwald fand ich tatsächlich noch einen Steinpilz mit schönen weißen Röhren und Margit den ersten knackigen Maronenröhrling. Das war es dann aber für die ersten knapp eineinhalb Stunden.

Obwohl Margit zwischendurch etwas schwächelte, suchten wir weiter, angetrieben von dem Wunsch, unseren Dörrautomaten noch einmal zu füttern. Nach einer Weile erfolgloser Suche wechselten wir mit unseren fast leeren Sammelkörben die Waldseiten. Und nun sollte sich das Blatt wenden.

Wir trafen einen jungen Mann mit seinem Hund, der in einem Jagdhaus in der Nähe wohnt. Er sah in unsere Körbe und wunderte sich, als ich ihm meinen Steinpilz zeigte. Er war so freundlich, uns einen Tipp zu geben, wo wir noch Maronenröhrlinge und Pfifferlinge finden könnten.

Daran hielten wir uns. Wir suchten aber gezielt nur nach Maronenröhrlingen, und dabei fanden wir auch noch vereinzelte herrliche Fichtensteinpilze, knackig und mit weißen Röhren (Fotos 3 und 4). Gerade so, wie sie das Herz des Pilzsammlers begehrt. Dazu kamen noch einige Rotfußröhrlinge und ein Waldegerling. Nun machte auch Margit die Suche wieder Spaß.

Das Prachtstück verbarg sich unter großen Eichenblättern

In einem Bestand aus Roteichen, gesäumt von einem Fichtenwald, umkreiste ich sorgsam eine Eiche nach der anderen. Das sollte mir einen tollen Fund bescheren: unter riesigen, bis zu 15 Zentimeter langen Eichenblättern, entdeckte ich einen wahnsinnig prächtigen Burschen von Steinpilz (2. Foto rechts).

Ich legte das Prachtstück frei, so dass Margit den 675-Gramm-Kaventsmann ablichten konnte. Seine Röhren waren reinweiß, er war knüppelhart, ohne eine einzige Made. Welch ein Fund!

Inzwischen war es kurz nach 16 Uhr, es begann bereits zu dämmern, womit die Gefahr, dass wir uns verlaufen könnten, von Minute zu Minute stieg. So marschierten wir mit vollem Korb beinahe beschwingt zurück zu unserem Auto.

Zu dem Foto mit dem Korb möchte ich anmerken, dass darin noch einige unserer gefundenen Maronenröhrlinge sowie der Steinpilzkoloss aus dem Eichenwald fehlen.

Zuhause angekommen, bestückten wir gleich unsere zwei Dörrgeräte mit geschnittenen Maronen- und Steinpilzscheiben. Der köstliche Duft der trocknenden Pilze, der sich im ganzen Haus verbreitete, verstärkte noch unseren Genuss beim Abendessen.

Das bestand, wie hätte es anders sein können, aus einer Mischpilzpfanne mit Steinpilzen, einem Waldegerling und ein paar Hähnchenfilets in Crème fraîche. Dazu gab es beste handgemachte Bandnudeln.

Das war's von unserer vierstündigen Pilzexkursion aus den Weiten des Soonwaldes, der, wie schon so oft, auch diesmal wieder für einige Überraschungen gut war.

Grüße an alle Pilzsammler vom Pilzsuchteam aus dem Nahe-Land, Margit und Oliver«

(4 Fotos © Margit)

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Erneut überraschte der Soonwald Margit und Oliver mit tollen Steinpilzen, Flockis und Maronen


Margit und Oliver schreiben am 23. November 2020:

»Servus Heinz Wilhelm,

nachdem wir uns von dem Schock einer teuren Autoreparatur vom letzten Pilzsuchgang erholt haben, wagten wir uns noch einmal zum Pilze suchen nach Feilbingert in einen Laubwald. Unser Hauptaugenmerk galt den Steinpilzen: würden sie, obwohl so spät im Jahr,  endlich auch dort zu finden sein? 

Ich kann es vorwegnehmen: wir fanden keinen einzigen. Wohl aber einige Parasole, wie in den meisten Wäldern hier im Nahe-Land, und einen Anisegerling. Das war's aber auch.

Gestern fuhren wir, obwohl es in der Nacht gefroren hatte, noch einmal in den Soonwald. Zu unserer Freude fanden wir noch etliche knackige Fichtensteinpilze (siehe die ersten 2 Fotos rechts) und viele Maronenröhrlinge im Bestzustand. Auch Flockenstielige Hexenröhrlinge fanden wir wieder, 6 Stück an der Zahl, ein besonders schöner ist auf dem 3. Foto zu sehen.

Es war für uns wirklich eine schöne Überraschung, noch einmal Röhrlinge zu finden. Und ob man es glaub oder nicht, die Temperaturen sprechen im Moment dafür, dass die Röhrlinge weiterhin wachsen könnten.

Heute haben wir zusammen Fotos geknipst - ohne einen Teil von den Köpfen oder Stielen abzuschneiden...

Bis zum nächsten Mal!

Viele Grüße von Margit und Oliver«

(3 Fotos © Margit & Oliver)

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Er kann's nicht lassen...

Hätte Markus doch nur im Buchenwald nachgeschaut, wo jetzt viele Steinpilzriesen vor sich hinschimmeln


Foto: Wie gut, dass Markus wider seine Pläne doch noch einmal in die Wälder des Landkreises Altenkirchen fuhr. Es wäre doch zu schade um diesen Prachtkerl von Steinpilz gewesen... (3 Fotos © Markus E.)

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Markus schreibt am 23. November 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

ich hatte mich ja förmlich schon in die Winterpause verabschiedet. Aber dann war ich heute alleine zu Hause, die Sonne kam raus, die Temperatur stimmte. Ich dachte kurz an den Film »Er kann´s nicht lassen« mit Heinz Rühmann als Pater Brown, schnappte mein Körbchen, und schon ging es los in den Westerwald.

Dort war ich, bis auf eine Spaziergängerin mit zwei Hunden, ganz für mich alleine. Und wurde auch fündig. Die Buchenwälder sind zwar viel zu nass, dort standen aber viele alte Riesensteinpilze herum. Hätte ich dort doch früher mal nachgeschaut!

Aber ein paar brauchbare Exemplare und vier Semmelstoppelpilze waren schon mal nicht schlecht.

Im Fichtenwald kamen dann noch ein toller Flocki (1. Foto rechts), einige Maronen und ein Prachtexemplar von Steinpilz hinzu. Er hatte sich in einer Mulde versteckt und konnte so den Widrigkeiten der Witterung trotzen.

Nun gibt es noch etwas Nachschub (2. Foto rechts) für mein Pilzpulver. Und das Abendessen wird deutlich aufgewertet!

So langsam glaube ich, dass irgendjemand den »Dezember-Steinpilz« finden wird!

Liebe Grüße Markus«

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Traben-Trarbach: Die Steinpilze und Maronen denken gar nicht daran, Schluss zu machen


Foto: Nimmt denn das gar kein Ende in diesem Jahr mit den guten Steinpilzen und Maronen? Für Jürgen und Beatrice geht es im Raum Traben-Trarbach immer weiter. Und die Temperaturen sollen in den nächsten Tagen nachts nicht mehr, wie zuletzt, unter null Grad sinken. (3 Fotos © Jürgen)

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Jürgen schreibt am 22. November 2020:

»Hallo Heinz-Wilhelm,

wir konnten nicht umhin, heute erneut in den Hochwald oberhalb von Morbach zu fahren, trotz minus 2 Grad Celsius in den zwei vorhergehenden Nächten.

Zunächst fand ich einige wenige schöne Maronen. Als Steinpilzfinderin aber sollte sich heute meine Frau erweisen. Kaum im Nadelwald angekommen, hörte ich: »Hier ist einer, nein, zwei, nein, drei...« Immerhin, ich fand weiterhin meine Maronen - auf sagenhafte drei Stück von insgesamt 15 habe ich es gebracht! Das Schöne an ihnen: sie waren alle superknackig und fest und in allen Größen vertreten.

Nach gut 2 Stunden - es war inzwischen bei 5 Grad Celsius unangenehm nasskalt - hatten wir genug. Und waren am Ende überglücklich, dass wir doch noch einmal nachgeschaut haben.

Derweil läuft der Dörrautomat, der Rest der Pilze ist ebenfalls bereits in Scheiben geschnitten und steht in Sieben auf der Heizung.

Je nach Temperaturentwicklung - nachts soll es lediglich auf 4 Grad plus runtergehen - machen wir uns noch einmal auf die Suche...

Ganz liebe Grüße von Beatrice & Jürgen«

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Foto: Als sei es mitten im September: der Steinpilz steht in aller Herrlichkeit im Moos. Welcher Pilzfreund kann zuhause bleiben, wenn er weiß, dass solche Exemplare immer noch wachsen?

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Ransbacher Forst: Ein Steinpilz und vier neu entdeckte Pilzplätze für Maria




Foto rechts: Diesen Steinpilz, gefunden am 20. November im Ransbacher Forst, musste Maria einsacken. Sie freute sich ebenso über vier neu entdeckte Pilzplätze, die sie an überständigen Speisepilzen erkannte. Nächstes Jahr will sie alle vier regelmäßig inspizieren. (Foto © Maria)

20. November 2020

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