Pilzticker RP 86
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Oliver schreibt am 13. August 2021:
"Sei gegrüßt, Heinz-Wilhelm,
gestern machten wir uns wieder einmal auf die Suche nach kulinarischen Waldspezialitäten. Es hatte bis letzten Sonntag zwar regelmäßig etwas geregnet, aber ein längerer Regenguss mit Mengen jenseits der 10-20 Liter war leider nicht dabei. Pilze mögen reichlich Wasser für reichliches Wachstum.*
In den Wäldern vom Nahe-Land herrscht deshalb immer noch Trockenheit. Wir suchten fieberhaft mehrere Waldstücke ab und fanden ein paar zerfledderte Täublinge und zwei minderwertige Röhrlinge. Nun gut, in Wirklichkeit suchten wir eine ganz andere Art von Pilzen.
In einem Laubmischwald mit viel Sonnenlicht entdeckten Margit und ich gleichzeitig streng geschützte junge Kaiserlinge im besten Wachstumsstadium. Nach diesem großartigen Erlebnis wechselten wir über in ein anderes Waldstück. Dort entdeckte ich einen Bronzeröhrling und zwei weitere Kaiserlinge. Kurz darauf fand Margit sogar noch ein weiteres Exemplar.
Auf dem Weg aus dem Wald entdeckte ich noch zwei ältere Kaiserlinge. Mein Fazit für diese Pilzexkursion. Kaiserlinge mögen gerne lichtdurchflutete Eichenwälder mit hellen mineralhaltigen Böden und sie wachsen sehr gerne nach starken Regengüssen und mögen viel Wärme.
4 Fotos: Kaiserlinge benötigen gehaltvolle Böden und viel Wärme. Sie sind ja eigentlich mediterrane Pilze. Ihr Partnerbaum ist die Eiche. Die Eichen dürfen aber nicht zu dicht stehen, denn Kaiserlinge mögen ein lichtes Walddach. Wenn dann noch die Regenmenge stimmt - es darf nicht zu viel sein - schicken sie sich an, mit ihren glänzenden orangegoldgelben Kugelhüten wie aus Eierschalen zu wachsen (2 Fotos oben). Haben sie ihren Hut erst einmal aufgespannt wie auf dem 3. Foto, sind sie schon von Weitem zu sehen. Auch dem Bronzeröhrling (unten rechts), ebenfalls ein Wärmeliebhaber, gefällt es im Eichenwald. Noch schöner wäre es für ihn, wenn dazu noch eine Esskastanie mit im Spiel wäre. (5 Fotos © Margit)
Pilzticker RP 86
Gestern hatte ich mich mit einem Pilzexperten aus dem Bereich des Trüffelanbaus unterhalten, der erklärte, dass Leben ohne die Pilze nicht möglich wäre, da sie alles Organische zersetzen, so dass es wieder in den Kreislauf des Werdens und Wachsens in der Natur eingeführt werden kann.
Das heißt im Umkehrschluss für mich, den Rest vom Pilze putzen immer im Wald entsorgen. Vielleicht kleben Sporen daran und verhelfen den Bäumen und Sträuchern zur Lebensverlängerung und uns Pilzsuchern zu vollen Körben.
Margit hat auch einige schöne Fotos für den Pilzticker geknipst, wir hoffen, dass es nicht die letzten für dieses Jahr oder womöglich noch länger sind.
Vorausgesetzt, es regnet nochmals stark, geht es dann bald in unsere Herbstpilzgebiete. Ach ja, fast hätte ich es vergessen, nachdem ich die Reste vom Pilze putzen in meinem Heimatwald entsorgen wollte, fand ich meine ersten Pfifferlinge für dieses Jahr.
Bis demnächst und noch alles Gute, das wünschen euch Margit und Oliver aus der Pilzwelt des Nahe-Landes"
* Die Menge macht's! In Teilen Thüringens hatte es vor etwa zwei bis zweieinhalb Wochen einige Tage so viel geregnet, dass die Fruchtkörper der Pilze in dem vollgesogenen Waldboden allesamt verfaulten und verschimmelten. Viele Pilzsammler können es nicht verstehen, wenn sie im durchnässten Wald einige Tage nach Ende der Regenschauer keinen Pilz finden, obwohl es nach Pilzen riecht. Dabei ist das ganz normal.
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Foto: Weil die Pfifferlinge im anderen Pilzkorb im Kühlschrank stehen, musste diesmal Thomas' Fahrradkorb herhalten, um die vielen Pioppinos, Südliche Ackerlinge, aufzunehmen. (9 Fotos © Thomas)
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Foto: Von oben nach unten werden sie immer kleiner, die herrlichen Südlichen Ackerlinge. In Italien, wo sie auf fermentiertem Weizenstroh kultiviert und im Jugendstadium vermarktet werden, sind sie wegen ihres aromatischen Geschmacks gefragte Speisepilze, die Pioppinos genannt werden. Bei uns ist ein weiterer Name für sie "Samthaube" oder "Samthäubchen". Sie sind Träuschlingsverwandte.
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Thomas schreibt am 12. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da mein Pilzkorb gefüllt mit Pfifferlingen im Kühlschrank steht, musste heute mal der Fahrradkorb für meine Pioppinos, also die Südlichen Ackerlinge, herhalten, denn die ehemals winzigen Pilzchen sind nun teilweise zu stattlichen Exemplaren herangewachsen.
Was die Fotos zeigen, ist nur ein schwindend kleiner Teil dessen, was noch folgen könnte. Da wir aber morgen für ein paar Tage in den Bayerischen Wald fahren, werde ich auf die nächsten Folgeerträge wohl verzichten müssen.
Die Fotos 3 und 4, 5 und 6 sowie 7 und 8, zeigen wieder einen Vergleich, wie es am Sonntag noch aussah und wie die gewachsenen Fruchtkörper heute Morgen wie auf dem Präsentierteller dastanden.
Insgesamt konnte ich heute schon über drei Kilogramm ernten, doch die ertragreichsten Stellen würden in den nächsten Tagen erst noch folgen.
Wie auf dem letzten Foto zu sehen ist, wachsen im ausgehöhlten Stamm hunderte Fruchtkörper nach. Die nächsten Erträge aus diesem Schub dürften bei deutlich mehr als zehn Kilogramm liegen.
Bevor ich es vergesse, zwei Rotfußröhrlinge kamen von unserer Parzelle auch noch mit hinzu.
Dir und allen Pilzfreunden wünschen wir heute schon ein wunderschönes Wochenende.
Liebe Grüße, Thomas und Familie"
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Foto: Motiv 1, Sonntag, 8. August 2021
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Foto: Motiv 1, Donnerstag, 12. August 2021
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Foto: Motiv 2, Sonntag, 8. August 2021
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Foto: Motiv 2, Donnerstag, 12. August 2021
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Foto: Motiv 3, Sonntag, 8. August 2021
Foto: Motiv 3, Donnerstag, 12. August 2021
Foto: Blick in die Höhle, Blick in die Zukunft: Sofern dieses Nest der Südlichen Ackerlinge an einer abgestorbenen Pappel, ihr Lieblingswirtsbaum, nicht von einem anderen Pilzsammler entdeckt wird, bleiben diese Pioppinos sich selbst überlassen. Thomas fährt nämlich in Urlaub. Fraglich, ob im kommenden Jahr erneut welche wachsen.
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