Pilzticker RP 88
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Übersicht aller bisherigen Pilzticker Rheinland-Pfalz
Foto: Das Sammelergebnis zweier kleiner Pilzgänge von Thomas. Es zeigt, dass die Artenvielfalt noch immer unvermindert groß ist. (9 Fotos © Thomas)
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Thomas schreibt am 29. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
da ich momentan und auch die nächsten Wochen nur sehr wenig Zeit zum Pilze sammeln habe, muss ich mich derzeit mit kurzen Abstechern in den Wald begnügen. Mittlerweile wäre es ohne Heizung auch schon sehr ungemütlich auf dem Campingplatz in Rülzheim, denn so langsam kündigt sich hier der Herbst an. Die letzten Tage kletterte das Thermometer nicht über 16-17 Grad und nachts fiel die Temperatur teilweise sogar auf unter 10 Grad.
Vor dem Frühstück machten wir heute einen kleinen Spaziergang um den hiesigen Baggersee, bei dem wir zwei Zinnoberrote Täublinge und einen ordentlichen Brocken vom Grüngefelderten Täubling im Mischwald entdecken konnten.
So war schon mal ein gutes Rührei-Frühstück mit leckeren Täublingen gesichert. Gerade als ich mit dem Grüngefelderten wieder auf den Weg sprang, fuhren zwei Frauen auf Fahrrädern an uns vorbei, die den Pilz in meiner Hand sahen und meinten: „O, schöne Pilze." Beide waren mit je zwei Fahrradkörben bepackt, in denen sich nochmal ein Pilzkorb befand. Allerdings waren alle noch leer.
Foto: Ein "Brummer" von Grüngefeldertem Täubling schielt machtvoll zu den Knirpsen in Rot; Zinnoberrote Täublinge. Der Grüne ist ein Edelpilz, die Zinnoberroten sind von mittelmäßigem Geschmack. Zu ihrem Rosenrot oder Karminrot gesellt sich ein rötlich überhauchter Stiel.
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Am Nachmittag drehte ich dann doch nochmal für eineinhalb Stunden eine kleine Runde in den Wäldern zwischen Rülzheim und Herxheim. Auch hier begegnete mir zweimal ein Pilzsammler auf seinem Fahrrad, der mit leerem Stoffbeutel langsam die Wege abfuhr. Beide Male musterte er beim Vorbeifahren mein kleines Körbchen mit Deckel, wohl in der Hoffnung, er könnte einen Blick erhaschen.
Ich sammelte neben einigen Pfifferlingen noch Rotbraune Scheidenstreiflinge, zwei Erdmuschelinge, Frauentäublinge, je einen Papageientäubling und Honigtäubling wie auch ganz wenige Rötliche Lacktrichterlinge, Semmelstoppelpilze und einen Hainbuchenraufuß.
Foto: Erdmuscheling oder prägnanter Trichterförmiger Muscheling ist ein mittelmäßiger Speisepilz. Meist findet man von ihm nur ein oder zwei Fruchtkörper im Mischwald. Er wächst an verrottetem Holz.
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Foto: Ein Frauentäubling in blasser olivgrüner Farbe, wie es ihn dieses Jahr häufig gibt.
Foto: Der Papageientäubling wird auch Kleiner Frauentäubling genannt und schmeckt, wie große, ausgezeichnet. Er ist deutlich kleiner als der Frauentäubling und seine Huthaut ist bis zur Hälfte abziehbar. Der Papageientäubling wächst im Laubwald bei Buche, Linde, Birke und Hasel.
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An giftigen Pilzen stehen die Wälder momentan voll mit massenhaft Schwefelritterlingen, Gelben sowie Grünen Knollenblätterpilzen.
Auch die ungenießbaren Gewimperten Erdsterne wachsen mitunter in riesigen Kolonien, teilweise auch in direkter Nachbarschaft zu den selteneren Halskrausenerdsternen. Und immer wieder schön fürs Auge war ein einzelner Laubholzknäueling, der im Prinzip sogar essbar wäre, der aber so zäh ist, dass selbst das Schneiden zu einem Kraftakt wird. Auch über ein wunderschönes Stück Giraffenholz habe ich mich sehr gefreut.
Am Ende meiner Tour begegneten mir dann nochmals die beiden Frauen, deren Körbe sich aber bis auf wenige Parasole nicht weiter gefüllt hatten.
Für das letzte Jahresdrittel wünsche ich uns Pilzfreunden eine weiterhin so tolle Pilzsaison.
Viele liebe Grüße, Thomas"
Blau = ungenießbar
Rot = giftig
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Foto: Schwefelritterlinge sind nicht nur auffallend schwefelgelb, sie riechen abstoßend-stechend nach (Leucht-)Gas.
Foto: Ein Halskrausenerdstern (groß, ganz rechts) sieht sich einer Übermacht von Gewimperten Erdsternen gegenüber. Beide sind ungenießbar.
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Foto: Pilzfreund Michael vom Pilzticker BaWue hatte darauf hingewiesen, dass ganz junge Laubholzknäuelinge noch nicht zäh und "wirklich lecker" seien (Tageseintrag vom 22. Mai 2017). In der Literatur wird diese Pilzart durchweg als ungenießbar beschrieben.
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Foto: Giraffenholz. Das Myzel verschiedener Pilzarten zersetzt das Holz, das dabei weiße Flecken in einem Giraffenmuster bildet. Bei der Zersetzung wird Weißfäule erzeugt. Ein sehr wichtiger Beitrag zur Zersetzung von Totholz und letztlich der Gewinnung von wertvollem Humus.
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Foto: Die Pfifferlinge standen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Orangeroten Semmelstoppelpilzen. Und sie landeten auch in der Nachbarschaft, nämlich bei einem hoch erfreuten Ehepaar. (3 Fotos © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 29. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
nach zwei Regentagen hat mich heute nichts mehr zu Hause gehalten und ich fuhr zur Nachlese in den Buchenmischwald oberhalb von Trarbach, da es laut Wetter-Vorschau bis 13 Uhr trocken bleiben sollte. Letztlich stimmte das auch.
Neben Massen Orangeroter Semmelstoppelpilze fand ich auch Pfifferlinge. Außerdem zwei Pilzarten, die ich nicht zuordnen kann. Die einen sahen aus wie grüne Täublinge, hatten jedoch einen angerauten Stiel. Die anderen sind ebenfalls Lamellenpilze - Unterseite gelblich grün; letztere treten in Massen auf.
Röhrlinge sind nach wie vor Fehlanzeige, aber wir haben ja auch noch nicht September. Die Pfifferlinge habe ich geputzt und dann einem Nachbarehepaar geschenkt, das sich sehr gefreut hat.
Für mich waren die dreieinhalb Stunden im Wald Seelenbalsam, Ruhe und Entspannung vor den Aufgaben der kommenden Woche.
Ganz liebe Grüße aus Traben-Trarbach, Jürgen"
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Foto: Eine illustre Pilzart, die auf dieser Website schon oft vorgestellt wurde, ist das Europäische Goldblatt. Es zählt zu den Röhrlingen mit lamelligem Hymenophor (Sporenlager), ist selten und geschützt und wächst gerne an kahlen Wegrändern. Thomas vom Pilzticker Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatte uns unlängst erörtert, dass das Europäische Goldblatt dem Rotfußröhrling ohne Berücksichtigung der Lamellenansicht sehr nahe kommt. Das Foto zeigt, dass die dicklichen und entfernt stehenden Lamellen auffallend stark aderig verbunden sind.
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Foto: Dies sind nach Farbe und Statur Olivfarbene Frauentäublinge. Wiederum Thomas berichtete bereits, dass wir ein besonders starkes Jahr dieser Pilzart haben. Die bei Täublingen erlaubte Rohkostprobe wäre eine erste Annäherung an die Bestimmung.
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Foto: Pfifferlinge und halb verdeckte Semmelstoppelpilze weilen in Jürgens Korb. Was sich wohl in der rechten Hälfte des Behältnisses verstecken mag? Nicht nur der Wald, auch so mancher Korb birgt mitunter ein Geheimnis... (2 Fotos © Jürgen)
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Jürgen schreibt am 26. August 2021:
"Hallo Heinz-Wilhelm,
im unteren Teil des Buchenmischwaldes oberhalb von Trarbach wimmelte es im Wald nur so von Nestern mit orangeroten Semmelstoppelpilzen, von denen wir dann so viele mitnahmen, dass es für Omelettes reichte. Geschmacklich haben uns die Semmelstoppelpilze, die wir erstmalig verkostet haben, allerdings nicht überzeugt.
Dennoch war das Ganze von Erfolg gekrönt, denn mit Pfifferlingen hatten wir dort nicht gerechnet, sie gleichwohl reichlich gefunden. Zum Teil wuchsen sie mitten unter den Semmelstoppelpilzen.
Gestern war ich dann allein am Flughafen Hahn im Mischwald unterwegs und habe nochmals einen halben Korb mit Pfifferlingen gefunden. Die Röhrlinge lassen weiter auf sich warten.
Liebe Grüße, Jürgen"
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Foto: Dicht an dicht standen sie im Laub, die Semmelstoppelpilze. Schade, dass sie Beatrice und Jürgen nicht überzeugen konnten.
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